Blaulicht Schwerwiegende Umweltstraftaten: Ermittler durchsuchen Objekte in Krefeld

Update | Krefeld · Über 150 Einsatzkräfte haben Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht.

Foto: dpa/Jens Büttner

In Morgenstunden des Dienstag, 1. April, waren etwa 150 Einsatzkräfte von Staatsanwaltschaft und Polizei im Zusammenhang mit dem Verdacht schwerwiegender Umweltstraftaten in Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Durchsucht wurden insgesamt 27 Wohnungen und Geschäftsräume, ermittelt wird gegen einen 56 Jahre alten Unternehmer, seinen 24-jährigen Sohn, sowie vier weitere Tatverdächtige in Grevenbroich, Jüchen, Krefeld und anderen Orten. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität in NRW (ZeUK) (Staatsanwaltschaft Dortmund) und des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen hervor.

Die im Baustoffsektor tätigen Menschen sind verdächtig, mehrere tausend Lieferdokumente von Entsorgungsbetrieben gefälscht zu haben, um mit Schadstoffen belasteten Bodenaushub nicht kostspielig entsorgen zu müssen, sondern tonnenweise illegal im Tagebau Garzweiler Jüchen zu entladen. Den Kunden wurde mit diesen gefälschten Belegen die ordnungsgemäße Entsorgung vorgespiegelt und entsprechend hoch in Rechnung gestellt.

Nach den bisherigen Erkenntnissen sollen sich der 56-Jährige und sein Sohn zur Durchführung der Transporte unter anderem von Großbaustellen teilweise mehrerer Subunternehmer bedient haben.

Die Tatvorwürfe gehen auf eine Strafanzeige der Bezirksregierung Düsseldorf zurück. Aufgrund des Tatverdachts gegen die Beschuldigten haben die ZeUK NRW und eine zu diesem Zwecke eingesetzten Ermittlungskommission des LKA NRW die Ermittlungen aufgenommen. Diese werden durch die Vernetzungsstelle Umweltkriminalität im LKA NRW (VStUK) unterstützt.

Das war die Lage am Dienstagmorgen

Zeitgleich um 6 Uhr betraten Einsatzkräfte und Ermittler des Landeskriminalamts NRW, des Polizeipräsidiums Recklinghausen und der Kreispolizeibehörde Euskirchen Durchsuchungsobjekte unter anderem in Bottrop, Castrop-Rauxel, Euskirchen, Krefeld und Recklinghausen.

Die Beschuldigten stehen im Verdacht, als Teile eines organisierten kriminellen Netzwerks über einen längeren Zeitraum hinweg tonnenweise belastete Böden und Abfälle illegal entsorgt zu haben. Die Ermittlungen stehen in Zusammenhang mit den bereits im September 2024 und Januar 2025 durchgeführten strafprozessualen Maßnahmen der vorgenannten Stellen.

Die Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität in NRW (ZeUK NRW) ermittelt daher gegen die Beschuldigten wegen des Verdachts der Bodenverunreinigung, des unerlaubten Umgangs mit Abfällen, des banden- und gewerbsmäßigen Betruges sowie entsprechend begangener Urkundenfälschungen und Fälschungen technischer Aufzeichnungen.

Die Ermittlungen dauern an.

(Red)