Explosion in Dormagen Sprengung zerstört Geldautomaten

Update | Dormagen · Zwei wuchtige Explosionen haben in der Nacht zu Donnerstag das Gewerbegebiet Top West erschüttert. Dort haben Unbekannte den Geldautomaten der Sparkasse an der Kieler Straße gesprengt. Sie konnten unerkannt entkommen.

Bei Tageslicht zeigte sich das gesamte Ausmaß der Zerstörung. Ob es auch Schäden an tragenden Wänden gibt, wird untersucht.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Zwei Explosionsgeräusche haben in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag im Gewerbegebiet Top West für Aufsehen gesorgt: Unbekannte sprengten den Geldautomaten der Sparkasse an der Kieler Straße und verursachten dabei einen ungewöhnlich hohen Schaden. Verletzt wurde niemand. Bereits vor fast genau fünf Jahren war dieser Geldautomat Ziel von Tätern. Nach aktuellem Stand ist es unklar, ob es künftig an dieser Stelle wieder einen Geldautomaten geben wird: „Wir müssen sehen, ob und wie es mit diesem Standort weitergeht“, sagt Stephan Meiser, Unternehmenssprecher der Sparkasse. Verrückt: Wie viel Geld die Täter mitgenommen haben und ob überhaupt, das vermochte am Donnerstag noch niemand zu sagen.

Die Tatzeit liegt nach Angaben der Polizei bei 2.20 Uhr. Zeugenangaben zufolge war es offenbar ein Täter, der die Sprengung des Automaten herbeiführte, der sich in der Außenwand des Bürogebäudes befindet. Ein Zeuge hatte zwei Explosionsgeräusche gehört und im Anschluss einen dunkel gekleideten Mann aus dem Gebäude laufen sehen. Der Unbekannte stieg auf der Beifahrerseite in einen silbernen Audi, der dann mit quietschenden Reifen davonfuhr. Das Fahrzeug flüchtete über die Alte Heerstraße und die Kreisstraße 18 zur Autobahn 57 in Richtung Köln. Nach Polizeiangaben hatte der Audi ein Bergheimer Kennzeichen mit BM-SB.

Wie genau die Täter vorgingen und ob sie Geld erbeuteten, ist Gegenstand der Ermittlungen. Zeugen, die im Zusammenhang mit der Tat oder in den Tagen zuvor verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 02131/3000 bei der Polizei zu melden. Es gibt Mutmaßungen, wonach die Täter die Wucht der Detonation unterschätzt haben und Hals über Kopf geflüchtet sind. Denn vor dem Automaten lagen Geldscheine verstreut auf dem Boden und auch Geldkassetten. Weil die Explosion auch Heizungsrohre beschädigte und Wasser austrat, sind, so sagte Sprecher Meiser, die Geldscheine völlig durchnässt und kleben zusammen. „Sie müssen getrocknet und gezählt werden, dann wissen wir mehr.“

An dem Bürogebäude entstand hoher Sachschaden, derzeit prüft ein Statiker, ob die Räume betreten werden können. Der Geldausgabeautomat wurde vollständig zerstört. Wie es aus Sicht der Sparkasse Neuss mit diesem Standort weitergeht, ist offen. Sprecher Meiser: „Um Konkretes sagen zu können, dafür ist es noch zu früh. Wir werden die Geschehnisse analysieren und bewerten.“ Vor fünf Jahren erlebten Zeugen hautnah einen Krimi, als sie beobachteten, wie drei Männer nach der Sprengung in einen weißen Kombi stiegen und in Richtung Autobahn davon rasten.