Schwimmen in Dormagen Wirbel um Mitgliedsbeiträge
Dormagen. · Vereinsmitglieder wollen für nicht erbrachte Leistungen ihr Geld zurück
Wer eine Leistung bezahlt hat, der möchte sie auch erhalten. Oder aber seine Zahlung zurückbekommen. So jedenfalls sehen es viele Dormagener, die derzeit auf Facebook über ihre Schwimmkurse bei „Born to Swim“ im Sammys diskutieren. Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Post mit der Frage „Kann ein bezahlter Kurs ersatzlos (und ohne Rückerstattung) gestrichen werden?“.
Wegen der Coronavirus-Pandemie hatten die Schwimmbäder schließen müssen und der Schwimmunterricht war sprichwörtlich ins Wasser gefallen. „Andere Schwimmkurse von anderen Anbietern wurden erstattet, auch wenn schon angefangen“, ist von einem User zu lesen und weiter: „Notfalls, wenn wir das Geld nicht zurückbekommen, werden wir uns anwaltlich beraten lassen.“
„Born to Swim“ sei ihres Wissens der einzige Anbieter, der das Geld nicht erstattet. Kerstin Born-Kratzheller, Vorsitzende von „Born to Swim“, sagt dazu: „Wir sind ein Verein. Wir leben von Mitgliedsbeiträgen, die seit dem 13. März ruhen. Die Kosten laufen monatlich weiter.“
Dies seien zum Beispiel Verbandsbeiträge, Versicherungen oder GEZ-Gebühren. „Wir haben im Gegensatz zu Vereinen mit angestellten Mitarbeitern keinerlei staatliche Subventionen erhalten. Ich kämpfe ums Überleben unseres Vereins.“
Seit der Ankündigung, dass es im Juni weitergehen sollte, stehe sie im Austausch mit dem Sportservice der Stadt. Seit Juni dürfe der Verein wieder mit verringerter Teilnehmerzahl und auch nur an zwei Tagen pro Woche wieder im Schwimmbad trainieren. Das Training, mittwochs und samstagvormittags, sei für ihren Verein ganz gestrichen worden, da auch andere untergebracht werden müssen. „Wen soll man da einbestellen bei unserer Mitgliederzahl?“, fragt sie.
Wie der sozialen Plattform zu entnehmen ist, habe es jedoch per Mail Angebote für neue Kurse gegeben. Diese seien keine Nachholtermine für die bereits bezahlten Kurse, sondern müssten als „Neubuchungen“ auch wieder neu bezahlt werden. „Die Kurse können zur Zeit nicht nachgeholt werden, aber vier neue können gebucht werden?“, regt sich eine Userin auf. Sie findet es „unverschämt, neue Kurse anzufangen und keine alten abzuarbeiten“. Es solle sich dabei um Schwimmausbildungen zum „Seepferdchen“ handeln, um einem corona-bedingten Nichtschwimmer-Jahrgang entgegenzuwirken. Born-Kratzheller sagt: „Ich habe entschieden, alles nachzuholen, sobald wir zum Regelbetrieb zurückkehren.“