Dormagen hilft in Ukraine-Krise Stadt nutzt Sporthalle und Grundschule für Flüchtlinge
Dormagen · Nach Rensing-Grundschule zweite große Unterkunft. Leitfaden soll Privatleuten und Geflüchteten helfen.
(schum) Da werden Erinnerungen an 2015 wach: Da funktionierte die Stadt blitzschnell die Sporthalle an der Beethovenstraße zu einer großen Unterkunft um, um die plötzlich vor der Tür stehenden Flüchtlinge aus Syrien unterbringen zu können. Das geschieht auch dieses Mal: Die Stadt nutzt die Sporthalle für ukrainische Flüchtlinge. In den nächsten Tagen wird die Halle für die Aufnahme von bis zu 150 Ukrainern vorbereitet. Auf dem Außengelände finden bereits Vorbereitungsarbeiten statt, um die Logistik vor Ort aufzubauen. Ziel ist es, die Halle möglichst bis Ende der kommenden Woche nutzen zu können.
Bislang sind 141 Menschen
aus der Ukraine angekommen
Parallel laufen die Arbeiten an der Herrichtung der Christoph-Rensing-Grundschule an der Knechtstedener Straße. Dort sollen rund 300 Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden, inklusive sanitärer Bereiche. Dort ist auch die DLRG aktiv vor Ort. „Derzeit gehen wir davon aus, dass dieses Aufnahmezentrum, das wir am Wochenende in Betrieb nehmen werden, schnell an seine Kapazitätsgrenzen stoßen wird“, erklärt Bürgermeister Erik Lierenfeld. Bislang sind 141 Menschen aus der Ukraine in Dormagen angekommen.
Die Stadt hat alle Hände voll zu tun, die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine zu organisieren und strukturieren. Wichtig ist dabei, dass nicht nur die Opfer des Angriffskriegs Bescheid wissen, was sie bei und nach ihrer Ankunft in Dormagen zu beachten haben, sondern gerade auch Privatpersonen, die Menschen aus der Ukraine aufnehmen. Was wichtig ist:
Wenn Personen neu in Dormagen ankommen und eine Unterkunft oder Versorgung benötigen, werden sie darum gebeten, sich zu den Öffnungszeiten im Rathaus, Paul-Wierich-Platz, im Bereich „Soziales Wohnen“ zu melden. Dort werden die Fragen nach der Unterbringung, der Sicherung des Bedarfs an Mitteln für den Lebensunterhalt und den melderechtlichen Formalitäten geregelt. Ausweisdokumente sind möglichst vorzulegen.
Die zweite Station ist die Ausländerbehörde im Rathaus, wo eine Aufenthaltsbescheinigung und die Bestätigung für den Zugang für eine Beschäftigung ausgestellt werden. Beim dann anschließenden Transport in eine städtische oder private Unterkunft hilft die Abteilung „Soziales Wohnen“. Von einem Asylantrag rät die Stadt gegenwärtig ab, da dieser möglicherweise mit dem Nachteil der Umverteilung in eine andere Gemeinde und dem Verlust der Arbeitserlaubnis einherginge.
Hilfebedürftigen Personen aus der Ukraine werden Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bewilligt. Die Leistungen umfassen Lebensmittel, Hygieneartikel und sonstige persönliche Dinge und werden zunächst in Form von Gutscheinen ausgegeben. Ein Bankkonto ist vorerst nicht erforderlich. Leistungen zur Deckung der Bedarfe für Unterkunft und Heizung werden in Form einer Pauschale oder als Sachleistung gewährt. Im Krankheitsfall werden durch den Bereich „Soziales Wohnen“ Krankenscheine ausgestellt. Nähere Infos stellt der Bereich „Soziales Wohnen“ zur Verfügung. Die Mitarbeiter sitzen im Rathaus, Raum 1.60/1.61 und sind montags, dienstags, mittwochs und freitags von 8.30 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 18 Uhr erreichbar. Als Ansprechpartnerinnen stehen Jenny Deuster (jenny.deuster@stadt-dormagen.de), 02133-257 263, Claudia Gilges (claudia.gilges@stadt-dormagen.de), 02133-257 539, und Andrea Wirtz (andrea.wirtz@stadt-dormagen.de), 02133-257 643 zur Verfügung.
Personen, die eine private Unterkunft bereits gefunden und derzeit keinen weiteren Unterstützungsbedarf haben, werden gebeten, sich im Bürgeramt der Stadt, unmittelbar im Eingangsbereich, unter Angabe des neuen Wohnsitzes zu melden. Diese Informationen sind auch in ukrainischer Sprache im Internet zu finden.