Weichenstellung für Rio 2016
Viele Olympiateilnehmer, Welt- und Europameister kämpfen in Dormagen um Medaillen.
Dormagen. Vor den Qualifikationen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro ist der Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland bereits eine wichtige Standortbestimmung für die Ringerinnen aus über 20 Nationen.
Der 11. Grand Prix, der von heute an bis Sonntag im TSV Sportcenter ausgetragen wird, ist gleichzeitig das 17. Hans-von-Zons-Turnier — benannt nach dem Ehrenvorsitzenden und Gründer des Veranstalters AC Ückerath Hans von Zons (77), der nach wie vor an der Organisation der Veranstaltung beteiligt ist.
Der „Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland“ nimmt längst einen festen Platz im weltweiten Sportkalender ein — es ist das einzige Weltcup-Turnier für Frauen, Juniorinnen und Kadettinnen im Bundesgebiet.
Den Stellenwert des Turniers beschreibt Jörg Helmdach, ehemals DRB-Bundestrainer und jetzt für Österreich tätig, wie folgt: „Der Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland zählt zu den bedeutenden Standardturnieren in der Welt. Wir nehmen aufgrund der starken Konkurrenz gerne an der Veranstaltung teil, die vor allem für die Juniorinnen ein wichtiger Test vor den Europameisterschaften ist.“
DRB-Präsident Manfred Werner lobt den ausrichtenden AC Ückerath, weil dessen jahrelange Erfahrung immer wieder die Grundlage zu einem perfekten Turnier sei. Der DRB-Präsident sieht das Turnier daher als Startschuss für die Zukunft des Frauenringens in Deutschland: „Das Trainerteam des DRB wird das Turnier zur weiteren Sichtung ihrer Kaderathletinnen nutzen.
Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio müssen schon jetzt die richtigen Weichen gestellt werden. Durch die Aufstockung der Frauen-Gewichtsklassen im olympischen Programm ist eine gezielte Vorbereitung noch wichtiger geworden.
Doch nicht nur die Juniorinnen-Konkurrenz ist bestens besetzt, auch der Frauen-Wettbewerb strotzt nur so vor Meldungen von Top-Athletinnen. Zu den weltbesten Ringerinnen, die im Sportcenter starten, zählen die amtierende Weltmeisterin Marianna Sastin aus Ungarn sowie die Weltmeisterinnen von 2012, Jessica Macdonald (Kanada) und Vanessa Kaladschinskaja aus Weißrussland.
Erstmals hat eine Delegation aus Mexiko gemeldet. Die besten Ringerinnen aus den stärksten europäischen Ringer-Nationen wie Frankreich, Polen, Russland, Schweden und Weißrussland sind ebenfalls wieder in Dormagen vertreten. Nicht vertreten sein werden jedoch die Athletinnen aus Kamerun, die kein Visum für die Einreise bekommen haben.
Für den gesamten weiblichen Bundeskader des Deutschen Ringer-Bundes ist das Turnier in Dormagen einmal mehr eine Pflichtveranstaltung. Der Dormagener Trainer am Bundes- und Landesstützpunkt, Heinz Schmitz, hofft auf ein möglichst gutes Abschneiden der Athletinnen aus NRW, die sich für weitere internationale Aufgaben empfehlen wollen.
Dazu zählt auch Lokalmatadorin Laura Mertens, die vor zwei Wochen erstmals deutsche Meisterin in der Frauenklasse wurde. Nina Hemmer dagegen leidet noch unter den Folgen eines Kreuzbandrisses und kann nur zuschauen.