13-jähriger Dormagener ist Kinostar Vom Filmset in die Schulbank und zurück
Dormagen · Was für viele ein Traum ist, ist für den 13-jährigen Giuseppe Bonvissuto Realität. In dieser Woche kommt ein Film in die Kinos, in dem er mitspielt. Wie er es trotzdem schafft, Schüler zu sein.
Aus dem Scheinwerferlicht des Frankfurter Lichter Filmfests in die Klassenräume des Leibniz-Gymnasiums Dormagen – Jung-Schauspieler Giuseppe Bonvissuto (13) pendelt zwischen Dreharbeiten und Schularbeiten, zwischen Filmpremieren und Mathematikunterricht. Erst vor wenigen Monaten stand der Dormagener für den zweiten Teil des Kinder-Kinoabenteuers „Max und die Wilde 7 – Die Geister-Oma“ vor der Kamera und bewies unter anderem an der Seite von Schauspiel-Ikone Uschi Glas sein dramaturgisches Können als „Bösewicht“ Ole.
Erste Erfahrungen vor der Linse sammelte Giuseppe bereits im jungen Alter von fünf Jahren. Zufällig stolperte der heute 13-Jährige damals in ein Offenes Casting des Kinderprogramms „Toggolino“ und wurde sogleich eines der Werbegesichter des TV-Senders Super RTL. Nach und nach folgten größere Projekte, so übernahm er die Rolle des Sohnes Ben in der Sketch-Comedy-Serie Rabenmütter und spielte im Jahr 2020 die Kinder-Hauptrolle des Filmsohnes „Ronny“ im Kinofilm „Kids Run“, der die damalige Berlinale eröffnete. „Damals stand ich das erste Mal für einen Kinofilm vor der Kamera. Spätestens da stand fest, dass die Schauspielerei für mich viel mehr als nur ein Hobby ist.“ Eines seiner Vorbilder: Schauspieler und „Kids Run“-Kollege Jannis Niewöhner.
Unterstützt wird der junge Schauspieler neben seinen Eltern auch von den Lehrerinnen und Lehrern, sowie den Mitschülern des LGD. Selbstverständlich ist Giuseppe Bonvissuto dabei auch Schüler in der Musik- und Theater-Klasse des Gymnasiums. Doch wie lassen sich Dreharbeiten und Schulunterricht unter einen Hut bringen? „Das ist durchaus machbar. Zum einen haben wir an den Sets Medienpädagogische Fachkräfte oder auch (Nachhilfe)-Lehrer, die uns wirklich sehr unterstützen. Zum anderen werden insbesondere Kinderfilme häufig in den Sommerferien gedreht, sodass man möglichst wenig Schulstoff verpasst“, so der Kinderdarsteller. „Es ist mir wichtig, gut in der Schule zu sein. Dafür tue ich auch viel.“ Seine schulische Auszeit in den Ferien könne sich der Schauspieler dementsprechend nicht besser vorstellen: „Das sind für mich die besten Ferien, die man haben kann!“
Einen Ausgleich zur Schauspielerei findet Giuseppe unter anderem in der Musik (als Klavierspieler ist sein Vorbild der italienische Komponist Ludovico Einaudi) und im Sport. „Ich liebe eigentlich alle Sportarten, insbesondere allerdings Muay Thai. Es hilft mir einfach sehr mit der Disziplin.“
Der Film läuft am 1. Mai in den deutschen Kinos an
Seine Energie investiert er zunächst jedoch in die nächste Premiere von „Max und die Wilde 7: Die Geister-Oma“ in München, am 1. Mai wird der Film in den deutschen Kinos anlaufen. Eine besondere Herausforderung bei diesem Film? „Den Bösewicht zu spielen. Das war nicht immer leicht. Ich habe auch gemerkt, dass manche Kinder da sogar Angst vor mir bekommen haben. Auf der einen Seite bedeutet das natürlich für mich, dass ich gut gespielt habe. Auf der anderen überzeugt man sich natürlich von dem Gegenteil und merkt, dass ich gar nicht so fies bin, sobald man mich erst richtig kennenlernt“, erzählt er.
In „Habibi Baba Boom“ wird er an der Seite von Omar El-Saeidi zudem erstmalig in einer Culture-Clash-Komödie auf dem Streamingdienst Disney+ zu sehen sein. Reizen würde Giuseppe auch ein Fantasy-/Sci-Fi-Film. „Ich würde definitiv irgendwann mal gerne eine Rolle in einem Marvel Film spielen.“ Jetzt freut er sich aber erst einmal auf die Premiere des Kinofilms „Max und die Wilde 7“: „Da würde ich mir wünschen, dass möglich viele Menschen auch aus Dormagen und Umgebung ins Kino gehen.“