Ab dem Wochenende rollt der Nachtexpress
Der Busverkehr Rheinland (BVR) und die Stadt Grevenbroich richten Nachtbusse ein, die bis 1.18 Uhr in die Stadtteile fahren.
Grevenbroich. In Düsseldorf zum Feiern bis in die Nacht und anschließend mit Bahn und Bus zurück nach Grevenbroich — das macht jetzt der Nachtbus möglich. Ab 12. Januar bringt der neue Service die Fahrgäste in jeder Samstagnacht vom Bahnhof Kapellen nach Hause in die verschiedenen Stadtteile.
Die Fahrzeiten der neuen Linien NE 11 und NE 12 sind auf die Bahnverbindung Düsseldorf-Neuss-Kapellen abgestimmt. Abfahrt am Kapellener Bahnhof ist jeweils um 23.18 Uhr, 0.18 Uhr und 1.18 Uhr. Die NE 11 bedient Kapellen, Hemmerden, Noithausen, Stadtmitte, Neuenhausen, Frimmersdorf und Barrenstein, während die Linie NE 12 über Wevelinghoven, Stadtmitte, Laach und Gindorf nach Gustorf fährt. Für den Nachtbus gelten alle VRR-Tickets.
Dass die Stadt mit Kosten von knapp 5000 Euro vergleichsweise günstig davonkommt, hat sie dem BVR (Busverkehr Rheinland) zu verdanken. Das Unternehmen hat Mitte vergangenen Jahres den Fahrplan der Strecke Düsseldorf-Neuss-Grevenbroich ausgeweitet. Ging zuvor der letzte Zug aus Neuss kurz nach 23 Uhr, können sich die Nachtschwärmer nun am Wochenende bis 1.05 Uhr Zeit lassen.
Für die Stadt erfüllt sich ein lange gehegter Wunsch. „Drei Jahre lang haben sich Politiker aller Fraktionen mit dem Projekt befasst und es immer wieder auf den Tisch gebracht“, erinnert sich der Technische Beigeordnete Werner Hoffmann. Es scheiterte an den Finanzen. Zu Zeiten des alten Fahrplans hätte die Stadt ab Neuss mehr als 20 000 Euro zahlen müssen.
Zunächst wird der Nachtbus getestet. Er soll jedoch das ganze Jahr 2013 hindurch zur Verfügung stehen. Wie es danach weiter geht, hängt von der Nachfrage ab. „Im normalen Stadtverkehr kommen wir pro Fahrt auf 20 bis 30 Fahrgäste. Das werden wir mit dem Nachtbus nicht sofort erreichen, aber es ist unser Ziel“, sagt BVR-Verkehrsplaner Michael Perschke. Bei großem Bedarf sei ein Ausbau denkbar. Die Untergrenze liegt bei fünf Fahrgästen.
Ursula Hauguth vom Amt für Verkehrslenkung ist überzeugt, dass der Nachtbus angenommen wird. Dass eine Nachfrage besteht, zeige die Auslastung der späten Züge. Übrigens sei nicht nur junges Partyvolk unterwegs. Das neue Angebot richtet sich an Bürger jeden Alters, die Konzerte oder Theateraufführungen in der Landeshauptstadt besuchen.