City-Fest in Grevenbroich Durchwachsene Premiere für Herbstzauber

Grevenbroich. · Am Samstag war der Besuch bei schlechtem Wetter verhalten, am Sonntag war dann deutlich mehr los in der Innenstadt.

Von Paella bis zum Mitmachzirkus – viele Geschäftsleute hatten sich für den Herbstzauber Aktionen einfallen lassen.

Foto: Andreas Woitschützke

„Herbstlich willkommen“ begrüßte ein Plakat am Eingang der Fußgängerzone die Besucher, und herbstlich ging es tatsächlich zu. Am Samstagnachmittag zog es angesichts des schlechten Wetters mit Regen relativ wenige Besucher beim Herbstzauber in die Innenstadt. Auch der verkaufsoffene Sonntag startete um 13 Uhr mit einem ausgiebigen Schauer. Doch danach kamen noch viele Besucher auf die Einkaufsstraßen.

Aus dem bekannten City-Herbst war erstmals der Herbstzauber geworden. Für den zeichnete nicht das Stadtmarketing verantwortlich, sondern der Werbering Grevenbroich, der mit Jenny Goergens (Goeko Events) kooperierte. Gemütlicher sollte es beim Herbstzauber auf der Einkaufsmeile zugehen, kleiner war das Fest geplant. Bands zogen als Walking Acts durch die Innenstadt. Am Sonntag sorgten die Dötzdorf Allstars mit Rock’n’Roll für mächtig Stimmung.

In der Fußgängerzone sorgten Bands für die musikalische Untermalung des Herbstzaubers.

Foto: Andreas Woitschützke

Organisatoren planen Änderungen für das nächste Jahr

Nach verhaltenem Start am Samstag kamen am Sonntag trotz des schlechten Wetters recht viele Besucher in die City.

Foto: Andreas Woitschützke

Neu war das bereits am Donnerstag eröffnete Weinfest mit drei Winzern von Mosel, Ahr und aus der Pfalz auf dem Marktplatz. Das kulinarische Angebot daneben reichte von bretonischen Austern bis zu Bulgur-Reis mit Kieler Sprotten. Die Resonanz der Standbetreiber aus den Weinregionen war unterschiedlich. „Nichts los“, erklärte Udo Wiedermann vom Weingut Winkler in Steinweiler bei Landau am Samstag. Er hätte sich einen Stand näher an der Einkaufsmeile gewünscht. Insgesamt zufrieden zeigte sich Ralf Pudeg vom Weingut Kriechel an der Ahr, das sogar den Vatikan beliefert. „Schön, dass es hier wieder Weinstände gibt“, erklärte an seinem Stand Besucherin Marita Schwalm aus Orken, die sich an ein solches Angebot vor vielen Jahren in der City erinnerte. Sie hätte aber gern mehr Speisen-Auswahl auf dem Marktplatz als Ergänzung zum Wein gehabt.

Neu waren die Weinstände auf dem Marktplatz in der Innenstadt.

Foto: Andreas Woitschützke

Viele Händler hatten Aktionen organisiert – vom Mitmachzirkus bis zur Paella vor „Küchen-Ambiente & mehr“. Zudem stellten sich Fahrrad-Club, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und andere vor. Die Feuerwehr präsentierte Fahrzeuge, das Tambourkorps „Heimattreue“ Elfgen warb mit Musik für sich und das Brauchtum. Einradfahrer – mit Fackeln in der Hand – beeindruckten mit Fahrkünsten. In der Kids-Werkstatt, einem früheren Bauwagen, bastelten Kinder Eulen.

Georg Becker (59) ließ sich mit seiner Familie samt Enkel Samuil (15 Monate) im Foto-Bus ablichten, der historische VW stand vor der Boutique Rebell. „Es ist schön hier, es gibt interessante Stände“, sagte der Gustorfer. „Nett“, lautete das Fazit von Maria Dominguez aus Grevenbroich zum Fest. Die 46-Jährige hätte sich am Samstag aber „etwas mehr Leben, Ramba-Zamba und Musik“ gewünscht.

„Die Händler haben vieles geplant, das wegen des Wetters dann nicht möglich war“, sagte Jenny Goergens, die von Sturmschäden an Pavillons berichtete. Ärgerlich findet es Werbering-Vorsitzende Lene Dunt, „dass am Samstag mehrere Vereine und Standbetreiber nicht gekommen sind“. Insgesamt zieht sie wegen des Wetters eine „durchwachsene Bilanz“ für den ersten Herbstzauber. Der Werbering habe Erfahrungen gesammelt. Lene Dunt denkt für 2020 an Änderungen – etwa an mehr Aussteller. Und vielleicht sollten die Vereinsstände an der Karl-Oberbach-Straße postiert werden, sagt sie. Dort war vom Herbstzauber fast nichts zu bemerken.

Die frühere Automeile dort, auf die der Werbering jetzt verzichtet hatte, wurde von so manchem vermisst. „Die wird es beim nächsten Fest im Frühjahr wieder geben“, sagte Dunt. Jenny Goergens denkt für die Zukunft an mehr Speiseangebote. Kräftig geärgert hat sie sich über „niederschmetternde Kommentare“ in sozialen Medien, „ohne dass der Sonntag abgewartet worden ist“.