Gesundes aus dem Klostergarten
Der Garten des Klosters Langwaden wurde umgestaltet. In einem Bioladen wird ab sofort frisches Obst und Gemüse angeboten.
Grevenbroich. „Vor der Mauer dahinten haben wir Quitten und Mispeln gepflanzt“, sagt Frank Vohwinkel und deutet mit dem Arm auf das hintere Ende des Areals. Der 39-Jährige ist Hausgärtner des Klosters Langwaden und hat — zusammen mit seinen Mitstreitern — dem Klostergarten ein neues Gesicht verpasst.
War das Antlitz des Gartens früher durch hohe Bäume und Dickicht geprägt, fällt heute vor allem ein buntes Blumenmeer ins Auge — und viel Licht. Alte Bäume wurden entfernt, dafür viele neue gepflanzt.
Das Ziel war und ist es, die Anlage mehr dem Erscheinungsbild klassischer Klostergärten anzupassen. Eine angedeutete Allee aus jungen Apfelbäumen steht bereits. In ein paar Jahren, wenn sie höher gewachsen sind, sollen die Bäume die kreuzartige Wegführung des Gartens zumindest auf einer Achse betonen.
„Wir haben uns gesagt, hier müssen die Pflanzen hin, die typisch sind für einen Klostergarten“, erzählt Gärtner und Biobauer Vohwinkel, der fast alle Arbeiten — ganz klassisch — „mit Hand und Harke“ angeht.
So wächst und gedeiht im Garten zu Langwaden nun eine gefühlt unendliche Anzahl an Blumen, Kräutern, Obst und Gemüse — darunter Wirsing, Zucchini, Fenchel, Mangold, diverse Salate, Blumen- und Grünkohl. Aber auch das ein oder andere seltene Kraut ist zu finden. „Zum Beispiel Ringelblume als eine essbare Blume, Physalis, Schnittknoblauch oder Stevia“, so Vohwinkel.
Schon seit November steht im Klostergarten ein kleines Ladengeschäft. Hier sollen die ausschließlich nach Bioland-Richtlinien angebauten Waren bald verkauft werden. Vohwinkel: „Wir werden vorher aber nicht extra ernten. Wenn jemand kommt und sagt, was er haben will, ernten wir es eben dann.“
Künstliche Düngemittel oder Pflanzenschutz verwendet der 39-Jährige generell nicht. Dafür stehen ihm natürliche Mittel zur Verfügung. Gedüngt wird zum Beispiel mit Brennnesellauge, kompostiert mit gemähtem Gras.
Für die Zukunft hat der Biogärtner auch schon ein neues Projekt ins Auge gefasst: ein Schaugarten, um den Menschen die Kräuter näherzubringen. Zwar ist der Klostergarten in erster Linie Rückzugsareal der Mönche, bei vorheriger Anfrage führt Frank Vohwinkel aber auch Besucher durch das Blumenmeer.