Straße wegen Einsatz gesperrt Feuerwehr löscht großen Brand an Wevelinghovener Untermühle
Wevelinghoven · Am Freitag ist in einem Gewerbebetrieb auf dem Gelände der Untermühle ein großes Feuer ausgebrochen. Die Rauchentwicklung war enorm. Mehr als 50 Retter waren im Einsatz. Eine Giebelwand droht einzustürzen.
Am Freitag gegen 15 Uhr ist in einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb auf dem Gelände der Wevelinghovener Untermühle ein großer Brand ausgebrochen. Das Feuer breitete sich rasant aus: Zunächst schlugen Flammen aus dem Dach einer scheunenartigen Lagerstätte. Nur wenige Minuten später griff das Feuer auf ein angrenzendes Betriebsgebäude über. Der Brand löste einen Großeinsatz der Grevenbroicher Feuerwehr aus – mehrere Einheiten eilten nach Wevelinghoven, um zu löschen.
„Als wir an der Einsatzstelle eintrafen, stand ein Gebäudeteil bereits in Vollbrand. Wir waren gerade da, als es zu einer Rauchgas-Durchzündung kam“, sagt Einsatzleiter Christian Koch. Die Flammen schlugen mehrere Meter hoch aus den Dächern. Das Feuer wütete so stark, dass die Römerstraße schnell voller Dachziegel-Trümmer lag. Die Hitze hatte sie in kleine Ton-Brösel zersprengt. Auch die Rauchentwicklung war enorm. „Wir haben die Bevölkerung über die Warnapp Nina und das Radio wegen des Rauchgas-Niederschlags warnen lassen“, berichtet Koch. So wurden die Wevelinghovener gebeten, Fenster und Türen zum Schutz vor dem Rauch geschlossen zu halten und auch Klimaanlagen auszuschalten.
Die Einsatzkräfte starteten sofort einen umfangreichen Löschangriff. Mit vier Strahlrohren kämpften mehrere Trupps unter Atemschutz vom Boden aus gegen die Flammen an, zusätzlich fuhren die Retter einen Löschangriff von oben: Die Feuerwehrleute aus Grevenbroich haben ihre Kollegen aus Jüchen alarmiert und die Drehleiter aus der Nachbarkommune zur Einsatzstelle beordert. So konnte die Feuerwehr den Brand auch mit zwei sogenannten Wenderohren von den Drehleiter-Körben aus eindämmen.
„Zunächst war unklar, ob durch das Feuer auch Menschen in den Gebäuden gefährdet sind“, sagt Christian Koch. Doch nach kurzer Zeit gab es Entwarnung: „Es wurde niemand verletzt, alle hatten die Gebäude verlassen.“
Eine Stunde nach dem Alarm war der Brand unter Kontrolle, es liefen Nachlöscharbeiten. Vom Inneren der Gebäude dürfte nicht viel übrig geblieben sein. Von den Dachstühlen blieb nur ein schwarz-verkohltes Gerippe. In der Luft lag der Gestank von Rauch.
Auslöser des Brandes
wird polizeilich ermittelt
Als Problem entpuppte sich eine Giebelwand, die angesichts des abgebrannten Dachstuhls „ohne Halt“ war und drohte, seitlich auf die Römerstraße zu stürzen. Die Retter hatten deshalb schon während des Einsatzes einen kleinen Straßenabschnitt zur Tabu-Zone erklärt.
Rasch wurde der Bereitschaftsdienst des Grevenbroicher Ordnungsamtes zu Rate gezogen. Die Straße wurde gesperrt, nun soll ein Statiker prüfen, wie standfest die Giebelwand noch ist.
Was das Feuer ausgelöst hat, dürfte nun Gegenstand polizeilicher Ermittlungen sein. Anwohner Marcel Pallarz, der auch den Notruf verständigte, spricht von zwei Explosionen, die er gehört habe.
„Das hat zweimal geknallt. Es waren schnell auch Flammen zu sehen. Das Feuer hat sich sehr zügig ausgebreitet“, sagt der Wevelinghovener, der sich gerade von der Arbeit ausruhte, als er das Geschehen auf dem Gelände gegenüber wahrnahm.
„Dann sind Dachziegel auch auf das Dach unseres Hauses geschleudert worden“, sagt Pallarz, der sich über seinen Garten in Sicherheit gebracht hat.
Die Feuerwehr, sagt er, sei schon nach fünf Minuten da gewesen.
Die Nachlöscharbeiten an der Einsatzstelle dauerten noch einige Zeit. Wegen des großen Einsatzes war die Straße „An der Untermühle“, an der die Römerstraße abzweigt, komplett gesperrt.
Das hatte Auswirkungen auf den Feierabend-Verkehr: Die Straße ist eine wichtige Verbindung zwischen Wevelinghoven und Kapellen, außerdem fahren dort Linienbusse. Fahrgäste mussten sich anderweitig orientieren.
Im Einsatz waren fast alle Einheiten der Grevenbroicher Feuerwehr, insgesamt waren 50 Angehörige in das Geschehen involviert, wie Einsatzleiter Christian Koch sagt. Dazu kommen Kräfte von Polizei und Rettungsdienst.