Umstrittene Verkehrsberuhigung in Kapellen Entscheidung über Betonringe vertagt
Kapellen · Der Verwaltungsrat hat die Entscheidung über die umstrittenen „Kübel“ auf das kommende Jahr vertagt.
(wilp) Die Diskussion um die umstrittenen Schachtringe auf der Straße „Erftgraben“ in Kapellen ist noch nicht zu Ende. Der Verwaltungsrat der Stadtbetriebe (SBG) hat das leidige Thema jetzt zurück zur Beratung in den Bau-Beirat verwiesen. Auslöser für diese Entscheidung waren Proteste von Anwohnern.
Die Betonelemente wurden im Juni aufgestellt, um den Verkehr auszubremsen. Sie kamen als Ersatz für kleinere Blumenkübel, die in den vergangenen zehn Jahren wegen ihrer geringen Höhe mehrfach von Autofahrern übersehen worden waren. Viele Anwohner sind mit dieser Lösung jedoch nicht einverstanden: Sie sehen das Erscheinungsbild der Straße durch die Röhren gestört.
Trotz Protest: Im Oktober hatte der Bau-Beirat der Stadtbetriebe einstimmig beschlossen, dass es bei den Schachtringen bleiben soll. Einen Monat später ergänzte er diesen Beschluss: Die zur Verkehrsberuhigung eingesetzten Elemente sollten um 25 Zentimeter verkleinert, angestrichen und zudem üppig von der „Grün-Abteilung“ der SBG bepflanzt werden – „zur Verbesserung des visuellen Eindrucks“.
Dieser Beschluss sollte vom Verwaltungsrat in seiner jüngsten Sitzung bestätigt werden – was allerdings nicht passierte. Denn im Vorfeld hatten sich Anwohner schriftlich an Bürgermeister Klaus Krützen gewandt und die Mitglieder des Gremiums dazu aufgefordert, den Beschluss noch einmal kritisch zu überdenken – „im Hinblick auf eine noch mögliche Kompromissfindung“.
Überrascht von den Protesten der Anwohner zeigte sich André Thalmann: „Ich wusste nicht, dass es einen solchen Widerstand gibt“, gab der SPD-Ratsherr jetzt im Verwaltungsrat zu.
Er plädierte dafür, das Thema noch einmal zur Beratung in den Bau-Beirat zu verweisen – „diese Zeit sollten wir uns nehmen, das sind wir den Anwohnern schuldig“, meinte Thalmann. Ein „bisschen irritiert“ von diesem Beitrag zeigte sich Heike Troles. Immerhin habe der Bau-Beirat im Oktober bei elf Ja-Stimmen aller Fraktionsvertreter für die Beibehaltung der Schachtringe auf der Straße „Erftgraben“ votiert, zudem sei das Thema auch im November politisch behandelt worden, erinnerte die CDU-Ratsfrau. „Irgendwas stimmt da in der internen Kommunikation nicht“, sagte Troles mit Blick auf die SPD-Bank.
Würden künftig anstatt der Kanalrohre andere Kübel aufgestellt, könnte das um das Zehnfache teurer werden, meinte Ralf Cremers. Der CDU-Ratsherr regte an, dass sich Politik und Stadtbetriebe grundsätzlich einmal Gedanken über eine einheitliche Stadtmöblierung machen sollten – inklusive eines Standard-Repertoires an Kübeln.
Die Kanalrohre – die laut Stadtbetriebe gut zu erkennen sind und eine verkehrsberuhigende Wirkung haben – gehen im kommenden Jahr erneut in die Beratung. Die nächste Sitzung ist auf Dienstag, 28. März, terminiert worden.