Bezirksbeamte der Polizei in Grevenbroich Neue „Dorf-Sheriffs“ für Grevenboich

<irglyphscale style="font-stretch 993437%;">Grevenbroich </irglyphscale> · Uwe Braun und Lars Hildebrandt geben der Polizei in Grevenbroich als neue Bezirksdienstbeamte ein Gesicht. Ihr Revier ist der Süden der Stadt, wo sie für jedermann Ansprechpartner sein wollen. Was die beiden Polizisten auszeichnet – und was sie in den Ortsteilen bewirken.

Uwe Braun (li.) und Lars Hildebrandt sind die Neuen im Bezirksdienst der Polizei. Beide kennen Grevenbroich seit vielen Jahren.

Foto: Kandzorra, Christian

Die Polizei in Grevenbroich hat neue Gesichter: Als Chef der Kreispolizeibehörde hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke am Freitag in der Wache an der Lindenstraße zwei neue Beamte für den sogenannten Bezirksdienst vorgestellt. Polizeihauptkommissar Uwe Braun ist ab sofort für die Stadtteile Gustorf, Gindorf, Frimmersdorf und Neurath zuständig; in den Beritt von Polizeioberkommissar Lars Hildebrandt fallen die Südstadt, Neuenhausen, Allrath, Barrenstein und das Industriegebiet Ost. Die beiden Polizisten folgen auf Sven Polke und Andreas Koltermann, die zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet wurden.

Als Bezirksbeamte verstehen sich Uwe Braun und Lars Hildebrandt als Bindeglieder zwischen Polizei und Bevölkerung: Sie sollen in ihren Bezirken auf Streife sein, ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Bürger vor Ort haben und Kontaktpersonen auch für Schulen, Kindergärten und Seniorenheime sein. Außerdem sollen sie die Kontakte zu den örtlichen Vereinen pflegen. Zu ihren Aufgaben zählt es darüber hinaus, Haftbefehle zu vollstrecken, Ermittlungen durchzuführen und Anzeigen aufzunehmen. Die Kommissare sind zwei von insgesamt sieben Beamten, die in Grevenbroich im Bezirksdienst tätig sind – auf eine Kraft kommen rund 10 000 Einwohner.

Was einen Bezirksbeamten auszeichnet, ist die langjährige Erfahrung, sagt Behörden-Chef Hans-Jürgen Petrauschke: „Sie brauchen die Erfahrung, auch im Umgang mit unterschiedlichen Charakteren.“ Kurzum: Sie müssen in bestimmten Situationen besonders Fingerspitzengefühl an den Tag legen und mit Bürgern umgehen können, die „verhaltensoriginell“ sind, wie es Bürgermeister Klaus Krützen formuliert. Er begrüßte die neuen Bezirksbeamten jetzt im Dienst und erklärte, dass das Know-how der landläufig auch als „Dorf-Sheriffs“ bezeichneten Beamten auch in Bezug auf die Ordnungspartnerschaft gefragt ist, die Stadt und Polizei pflegen. Wachleiter Dirk Matzerath sagt, dass die Zusammenarbeit auch ressortübergreifend gut funktioniert.

Die beiden Neuen haben
bereits Erfahrungen vor Ort

Uwe Braun und Lars Hildebrandt freuen sich auf ihre neuen Aufgaben, denen sie offiziell seit 1. Januar nachgehen. Allerdings haben sie auch in den Monaten davor schon erste Erfahrungen in ihren Bezirken sammeln können. Abgesehen davon sind sie zwar neu in ihren Funktionen, aber keinesfalls neu in Grevenbroich. Beide kennen die Schlossstadt seit vielen Jahren.

Polizeihauptkommissar Uwe Braun (58) ist seit 1991 bei der Polizei und hat in seiner bisherigen Laufbahn etliche Stationen durchlaufen. Er war im Wach- und Wechseldienst in Grevenbroich tätig, zudem bei den Verkehrskommissariaten in Grevenbroich und Neuss. Er gehörte außerdem zu den ersten Beamten des Unfalltrupps der Kreispolizei. Braun hat folglich schon viel gesehen, auch viele schwere Unfälle, sagt er. Den Familienvater, der privat in Hückelhoven zu Hause ist, zieht es nun wieder „raus zu den Bürgern“, wie er sagt. Seit 20 Jahren ist er begeisterter Rennradfahrer. So kann sich Braun auch vorstellen, im Sommer mit den E-Bikes der Polizei in den südlichen Stadtteilen von Grevenbroich, inklusive der Kraftwerksdörfer, auf Streife zu gehen – und so noch einmal ganz anders sichtbar zu werden.

In den vergangenen Tagen hat er bereits Kontakt zu Bürgern gehabt, gegen die Haftbefehle vorlagen. Oft gehe es um Summen, die sie nicht gezahlt haben, weshalb sie in Ersatzhaft müssen. „Es ist unsere Aufgabe, mit diesen Menschen das Gespräch zu suchen, Lösungen zu finden. Das ist eine kontinuierliche Arbeit“, gibt Braun einen Einblick. Bezirksdienst – das ist eben viel mehr als das Absperren beim Karnevalsumzug.

Polizeioberkommissar Lars Hildebrandt (46) ist 2014 bei der Polizei. Er ist in Grevenbroich aufgewachsen. Bisher hat er im Streifendienst gearbeitet. Vor seiner Zeit bei der Polizei war der begeisterte Tauch- und Kampfsportler bei der Bundeswehr aktiv. Als Fallschirmjäger verschlug es ihn unter anderem nach Afghanistan und in den Kongo. Und nun: Südstadt. Das ist eines seiner Schwerpunktviertel, sagt Hildebrandt.

In dem Stadtteil mit vielen Mehrfamilienhäusern möchte er sich auch der Kriminalprävention widmen. Im Fokus: Schüler, die durch ihr Verhalten auffallen.

Um sie für mögliche Folgen ihres Verhaltens zu sensibilisieren, könnte sich Hildebrandt vorstellen, mit ihnen etwa einen JVA zu besichtigen. Darüber hinaus sieht der Grevenbroicher einen Schwerpunkt in der Schulwegsicherung. Regelmäßig zeigt er vor den Schulen in seinem Gebiet Präsenz, um sicherzustellen, dass der morgendliche Elterntaxi-Verkehr nicht ausufert.