Neue Wasserpreise für Grevenbroich
GWG will Preisgestaltung transparenter machen: Neues System wird zum 1. Oktober eingeführt.
Grevenbroich. Wasserverbraucher in Grevenbroich können in der nächsten Zeit mit Post vom Gas- und Wasserwerk Grevenbroich (GWG) rechnen: Ab dem 1. Oktober führt das GWG ein neues Wasserpreissystem ein, das verbrauchergerechter sein soll. Betroffene werden ab Dienstag schriftlich informiert und können Beschwerden gegen die neue Abrechnung einreichen.
Der monatliche Grund- und Arbeitspreis fällt ab Oktober auf der Wasserabrechnung weg. Stattdessen wird dort der Mengen- und Systempreis aufgelistet. Der Mengenpreis entspricht dabei der verbrauchten Wassermenge und beträgt 98 Cent pro Kubikmeter Wasser (inklusive Umsatzsteuer) und sinkt damit über 30 Cent im Vergleich zum Arbeitspreis.
Der Systempreis fällt für die Nutzung der Wasserleitungen und des Zählers an. Er ist pro Wohneinheit festgeschrieben und wird günstiger, je mehr Parteien den Hausanschluss nutzen: Während der Systempreis in einem Einfamilienhaus 178,50 Euro (inklusive Umsatzsteuer) beträgt, bezahlen die Besitzer in einem Haus mit zwei Wohneinheiten nicht den doppelten Betrag, sondern nur 252,04 Euro.
Anders als beim alten Grundpreis gibt es beim Systempreis keine Abstufungen, die von der Leistung des Wasserzählers abhängen. Im Systempreis sind alle Zähler bis zu einer Leistung von zehn Kubikmetern pro Stunde enthalten. Für eine höhere Durchflussmenge und weitere Sonderleistungen wird ein Servicebeitrag fällig. Der Endpreis setzt sich aus System-, Mengen- und Servicepreis zusammen.
Insgesamt soll das neue Preissystem vor allem Einzelhaushalte entlasten und die Abrechnung transparenter machen. „Die Umstellung ist dringend nötig, da die demografische Entwicklung zu immer weniger Haushalten mit kleinerem Wasserverbrauch hingeht“, erklärt GWG-Geschäftsführer Willi Peitz. Von 2006 bis 2012 sank der bundesweite Trinkwasserverbrauch um fünf Liter pro Einwohner und Tag. Außerdem habe das Landeskartellamt die Umstrukturierungen in Gang gebracht.
Für das GWG bedeutet das neue Preissystem auch eine Erlössteigerung. „Zurzeit haben wir eine jährliche Kostenunterdeckung zwischen 700 000 und einer Million Euro. Diese Einbußen entstehen durch den Rückbau von überzähligen Leitungen“, sagt Peitz. Durch das neue System soll der Fehlbetrag neutralisiert werden, damit Hygiene- und Umweltauflagen für das 300 Kilometer lange Rohrnetz langfristig gewährleistet werden können. Im landesweiten Vergleich liegen die Grevenbroicher Wasserpreise aber immer noch im unteren Drittel.
“ Die Verbraucher erhalten in den nächsten Tagen eine detaillierte Aufstellung, wie sich ihre Abrechnung verändert. Fragen können online oder unter 2 0 21 81/783 87 53 gestellt werden.
