ÖPNV in Grevenbroich UWG-Ratsherr bringt Schnellbus ins Gespräch
Grevenbroich. · Der Bus könnte auf der Standspur der A 46 nach Düsseldorf fahren, sagt Claus Schäfer.
Die UWG-Fraktion macht sich für die Einführung eines Schnellbusses in Richtung Düsseldorf stark. Die Stadt Grevenbroich soll sich dabei an den Erfahrungen benachbarter Kommunen wie Kaarst und Meerbusch orientieren. Ein entsprechender Antrag wurde jetzt für die nächste Sitzung des Haupt-, Finanz- und Demografieausschusses im Rathaus eingereicht.
Der in Grevenbroich geplante S-Bahn-Knotenpunkt werde von den Unabhängigen ausdrücklich befürwortet, sagt Ratsmitglied Claus Schäfer. „Allerdings wird es noch viele Jahre dauern, bis dieses Vorhaben endlich realisiert werden kann“, gibt er zu bedenken. Daher müssten kurzfristige Maßnahmen ergriffen werden, um schon jetzt möglichst viele Autofahrer an den Öffentlichen Personennahverkehr heranzuführen. „Ein Beitrag könnte ein Schnellbussystem sein, mit dem Berufspendler zügig ihre Ziele in Düsseldorf erreichen können“, sagt der Südstädter.
In Neuss wird zurzeit ein solches System eingerichtet. Der erste Schnellbus soll am 20. April seine Fahrt aufnehmen; Startpunkt ist der Stadtteil Reuschenberg. „Davon könnte Grevenbroich profitieren“, meint Schäfer. Der Vorschlag der Wählergemeinschaft: Von der Schlossstadt aus könne eine mit Neuss abgestimmte Strecke über die Autobahn 46 bis Reuschenberg eingerichtet werden, die von dort aus in die Landeshauptstadt führt.
Schäfer schlägt eine Lösung wie die Düsseldorfer Umweltspur vor
„Für diese Route könnte die Standspur der A 46 – analog zur Umweltspur in Düsseldorf – genutzt werden“, meint Ratsherr Schäfer: „Der Bus würde am Stau vorbeifahren, der sich jeden Morgen zwischen Grevenbroich und Neuss-West bildet.“ Der von ihm erwartete Effekt: „Da könnte bei manch wartendem Autofahrer schnell die Idee reifen, auf den ÖPNV umzusteigen.“
Ein solches Projekt sei „absolut schnell umzusetzen“ und dürfte bei vielen der rund 10 000 Berufspendler in Grevenbroich auf Interesse stoßen, meint Schäfer. Und: „Mit einer Schnellbusspur auf der A 46 könnte die Fahrzeit zur Uni in Düsseldorf um bis zu zehn Minuten verkürzt werden.“
An seiner Idee, Gratis-Busse im Stadtverkehr einzusetzen, hält Schäfer weiterhin fest. „Monheim setzt ab August die ersten kostenlosen Busse ein, um Autofahrern das Umsteigen schmackhaft zu machen“, sagt der Südstädter. Vorbild ist die belgische Stadt Hasselt, wo Fahrgäste jahrelang ohne Ticket Bus fahren konnten – mit positiven Auswirkungen, sagt Schäfer. Es seien mehr Besucher in die Innenstadt gekommen, Geschäftsleerstände hätten sich gefüllt. Weitere Nebeneffekte seien unter anderem weniger Verkehr, Kohlendioxid und Feinstaub, aber auch weniger Lärm und weniger Verkehrsunfälle.