Fertigstellung wird immer wieder verschoben Straßenbau stockt – Unmut wächst
Hemmerden. · Die Sanierung der Landstraße dauert länger als geplant. Immerhin: Der Karnevalszug kann stattfinden.
Die schlechte Nachricht: Es wird voraussichtlich noch bis März dauern, bevor die Fahrbahndecke der Landstraße in Hemmerden erneuert wird. Die gute: Der Karnevalszug kann am Sonntag ungehindert ziehen. „Wir werden dafür sorgen, dass die Veranstaltung ohne Probleme und gefahrlos durchgeführt werden kann“, sagt Stadtsprecher Stephan Renner. Die Straße werde so geräumt, dass Wagen und Fußgruppen durchkommen.
Seit Dezember wird die Fahrbahndecke zwischen dem Ortseingang und der Gaststätte „Zum Burggrafen“ erneuert. Wie üblich bei solchen Projekten, werden gleichzeitig auch die Hausanschlüsse vom Versorger NEW auf Vordermann gebracht. Dass die Arbeiten noch immer nicht abgeschlossen sind, nervt mittlerweile viele Hemmerdener. „Seit Monaten haben wir ein Loch im Dorf“, sagt der Schreiner Karl Birbaum. „Und keiner kommt zu Potte.“ Zwar sei die Fertigstellung der Fahrbahn schon mehrmals von der Verwaltung in Aussicht gestellt worden – doch: „Die Termine werden seit Januar immer wieder abgesagt“, ärgert sich Karl Birbaum. Und er meint: „Im Stadtzentrum würde so etwas garantiert nicht passieren.“
Gedankenspiele über
Änderung des Zugwegs
Die gefräste Straße, die zahlreich aufgestellten Baustellenschilder und die ohnehin schon schwierige Parksituation auf der Landstraße – das alles macht vor allem Frank Groten zu schaffen. „Wir spüren das brutal“, sagt der Fleischermeister. „Seitdem die Bauarbeiten laufen, kommen weniger Kunden zu uns – weil sie keine Parkplätze finden.“ Und nicht nur das: Wird seine Metzgerei von einem Lkw beliefert, müsse der auf der Straße parken, so dass andere Autofahrer nicht mehr durchkommen. „Eine Katastrophe.“
Angesichts der immer wieder angekündigten, doch bislang stets verschobenen Fertigstellung, hatten sich die örtlichen Karnevalsfreunde bereits Gedanken darüber gemacht, ihren Zugweg zu ändern. „Zum Glück ist das nicht erforderlich“, sagt Sprecher Heinz Koch. „Die Stadt hat uns grünes Licht gegeben, wir können durch die Baustelle ziehen.“ Schilder und Absperrungen würden weggeräumt, an Stellen mit höheren Fräskanten würden Einzelbaken aufgestellt.
„Ich denke, dass wir diesen Bereich gefahrlos passieren können, ohne dass es zu Unfällen kommt“, meint Koch. Er rechnet damit, dass am Sonntag rund 650 bis 700 Teilnehmer zu Fuß und auf Großwagen mit von der Partie sein werden.
Warum die Fertigstellung der Landstraße immer wieder verschoben wurde, darüber rätselt Ratsherr Christoph Schiffer (CDU) genau so wie viele andere Hemmerdener. „Am Wetter kann es wohl nicht gelegen haben“, vermutet er. „Denn Eis und Schnee gab es in diesem Winter nicht.“ Die Belastung für die Anlieger empfindet auch er als Zumutung. „Das ist einfach Mist, was hier passiert“, bringt es Schiffer auf den Punkt. Er habe sich bereits mehrfach im Rathaus beschwert. Auch die Stadt ärgere es, dass es in Hemmerden nicht weiter geht, sagt Stephan Renner. Als Grund nennt „die Arbeiten an den Hausanschlüssen, die sich als verzögerungsanfällig erwiesen haben“.
Weil diese Gewerke noch nicht abgeschlossen seien, habe sich die Fertigstellung der Straße immer weiter nach hinten verschoben. Zuletzt sei geplant gewesen, die Sanierung in dieser Woche über die Bühne zu bringen – aber auch das habe nicht realisiert werden können. „Zurzeit stimmen wir intern den endgültigen Termin ab“, sagt Renner. Ein genaues Datum kann er nicht nennen.