Baugebiete in Grevenbroich Grevenbroich soll kräftig wachsen
Grevenbroich. · Mit insgesamt 400 Wohneinheiten hatte die Stadt ursprünglich geplant. Doch die Grundstückskäufe liefen nicht so, wie erhofft.
Wevelinghoven und Neukirchen werden kräftig wachsen. Im Planungsausschuss am Dienstag geht es um die Aufstellung von drei Bebauungsplänen. Die Stadt will zügig Wohnraum schaffen, laut einer Kreisstudie fehlen bis 2030 in Grevenbroich 1802 Wohneinheiten.
Für Mevissen legt die Stadt geänderte Pläne vor. Bislang waren im Rahmenplan Wevelinghoven Süd vier Abschnitte vorgesehen, die sich am Ortsrand von der Grevenbroicher Staße bis Heyerweg ziehen sollten. Für den ersten läuft die Vermarktung. Nun lässt der Plan im Kreuzungsbereich von K 10 und L 361 eine größere Bebauungslücke. Der Grund: Die Stadtentwicklungsgesellschaft konnte viele Flächen erwerben, aber eben nicht alle. „Die SEG hat nicht überall das gewünschte Ziel erreicht, hat mit einigen Eigentümern keine Einigung über den Preis erzielt“, erläutert Planungsausschussvorsitzender Wolfgang Kaiser. Die betroffenen Flächen seien aus dem Plan herausgenommen worden. „Wir haben hohen Bedarf an Wohnungen. Wir müssen endlich handeln.“ Die Tür für weitere Verhandlungen sei damit nicht geschlossen. „Auf Dauer ist es unsere Absicht, auch dort zu bauen. Dafür ist eine Einigung nötig – sonst bleiben die Flächen, wie sie sind.“
Eine Folge: Der Rahmenplan sieht nur noch knapp 300 statt der früheren 400 Wohneinheiten vor. Im Bebauungsplan Heyerweg sind südlich dieser Straße 200 Einheiten geplant, darunter 60 im Geschosswohnungsbau. In der Mitte des Gebiets soll der Grünzug am Spielplatz Böhnerfeld bis zur L 361 verlängert werden und sich dort in einem Streifen bis zur K 10 ziehen.
Im zweiten Bebauungsplan Hilmar-Krüll-Straße sind im Anschluss an den ersten Abschnitt 60 Einfamilien- und Reihenhäuser sowie Doppelhaushälften sowie eine Kita geplant.
Neue Baumöglichkeiten soll es auch in Neukirchen geben. Die Stadt hat einen Rahmenplan-Entwurf für ein Baugebiet zwischen Lohweg und Mühlenhof vorgelegt – mit 157 Wohnungen, Kita und Grünstreifen. Bereits 2005 waren dort Grundstücke in den Flächennutzungsplan aufgenommen worden. Zunächst wurden aber andere Gebiete realisiert. Nun soll der Bebauungsplan für einen ersten Bauabschnitt zwischen Lohweg und Roseller Straße auf den Weg gebracht werden. Die Flächen liegen im Eigentum ener Erschließungsträgergemeinschaft mit sechs Eigentümern. Die Planung sieht 114 Wohneinheiten vor, darunter 64 Doppelhaushälften und 43 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Autofahrer sollen vom Lohweg und von der Roseller Straße in die Siedlung kommen.
Die Planung für den ersten Bauabschnitt dort hat das Kaarster Ingenieurbüro Wolfgang Kaiser im Auftrag der Gemeinschaft erstellt. Kaiser, zugleich Ausschussvorsitzender und CDU-Fraktionschef, sieht keinen Interessenkonflikt. „Ich habe bereits 2005 für einen der Eigentümer gearbeitet, als das Gebiet in den Flächennutzungsplan aufgenommen worden war. Damals war ich nicht in der Partei, geschweige denn Ratsmitglied.“ Als die Bebauungspläne 2017 akut wurden, „habe ich mich sofort schriftlich für befangen erklärt“, betont Kaiser. Er werde nicht an Entscheidungen in den Ratsgremien teilnehmen.