Stute schwer verletzt Tierquäler schändet Pferd in Grevenbroicher Stall
Grevenbroich · Eine 18 Jahre alte Stute ist auf einem Hof in Grevenbroich schwer im Genitalbereich verletzt worden. Die Tat wurde am Sonntagmorgen entdeckt.
Die Grevenbroicher Polizei fahndet nach einem Pferdeschänder, der in der Nacht zu Sonntag eine Stute auf einem Hof am Ortsrand von Hemmerden schwer verletzt hat.
Der Besitzer des Tiers will ungenannt bleiben, ebenso möchte er die genaue Lage des am Ortsrand gelegenen Hofs öffentlich nicht bekannt geben. Und auch seinen Warmblüter, der einem Missbrauch zum Opfer fiel, will er nicht fotografieren lassen. Eines ist ihm aber wichtig: „Ich möchte andere Pferdebesitzer warnen, damit ihnen nicht das Gleiche geschieht“, sagt er.
Fest steht: „Der Täter muss irgendwann in der Nacht zu Sonntag in eine meiner Pferdeboxen eingedrungen sein“, schilderte er am Montag. Eine Mieterin, die auf dem Anwesen lebt, hatte am frühen Sonntagmorgen gegen 0.30 Uhr bemerkt, dass das 18 Jahre alte Pferd frei auf dem Hof herumlief, der Hals der Stute war nass geschwitzt. Da die Frau davon ausging, dass sich das Tier selbst aus dem Stall befreit haben könnte, brachte sie es zurück in seine Box.
Erst am nächsten Morgen stellte der Besitzer fest, dass die Stute aus dem – stark geschwollenen – Genitalbereich blutete. Er verständigte einen Veterinär, der das Tier untersuchte und in der Vagina der Stute eine große Plastikflasche entdeckte. „Nicht zu fassen“, sagt der Eigentümer kopfschüttelnd. „Welcher Perverse macht so etwas und befriedigt seine sexuellen Gelüste an einem Pferd?“
Der Warmblüter wurde vom Tierarzt mit Schmerzmitteln und Antibiotika versorgt. Lebensgefahr besteht offensichtlich nicht. Die Polizei ermittelt wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Vor Ort wurden Spuren gesichert, dazu gehört ein Spanngurt, mit dem der Täter das Tier vermutlich in der Box angebunden hat. „Wir hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung“, sagt Sprecherin Diane Drawe. „Möglicherweise hat jemand etwas Verdächtiges in der Nacht zu Sonntag beobachtet.“ Die Tatzeit liegt zwischen 20 Uhr am Samstagabend und 0.30 Uhr am frühen Sonntagmorgen. Der Hof liegt abgelegen und ist nur über eine Privatzufahrt zu erreichen; die Pferdeboxen befinden sich auf dem Innenhof – der Täter ging kaltblütig vor, mit dem Risiko entdeckt zu werden.
Es gibt keinen Straftatbestand wie „sexueller Missbrauch von Tieren“
Zuletzt war es 2013 zu Missbrauchsfällen an mehreren Pferden auf einer Weide in Tüschenbroich bei Wevelinghoven gekommen. Da die Eigentümer der Tiere eine Überwachungskamera installiert hatten, konnte der Täter recht schnell gefasst werden. Es handelte sich um einen 61 Jahre alten Grevenbroicher, der 2015 vom Landgericht Mönchengladbach zu einer Geldstrafe von 1050 Euro verurteilt wurde. Die Verurteilung des Mannes erfolgte wegen Hausfriedensbruchs, da er zweimal die umzäunte Pferdewiese betreten hatte. Einen Strafbestand wie „sexueller Missbrauch von Tieren“ gibt es nicht.
Die Grevenbroicher Polizei erbittet Hinweise zum Hemmerdener Fall unter der Rufnummer 02131/3000. Über das soziale Netzwerk Facebook wurden am Montag Vermutungen geäußert, dass am vergangenen Wochenende drei weitere Pferde in Jüchen-Damm von Unbekannten geschändet worden seien. Davon haben die Ermittler laut Diane Drawe aber keine Kenntnis. Sollte es aber auch dort zu Missbrauchsfällen gekommen sein, bittet die Polizei um entsprechende Hinweise.