Fußball FCK: Juppi Schmitz soll es richten

Kapellen. · Der 53-Jährige ist neuer Trainer beim Fußball-Landesligisten.

Seit Dienstag ist Juppi Schmitz beim Fußball-Landesligisten SC Kapellen offiziell im Amt.

Foto: JS

Eigentlich heißt er ja Friedhelm Schmitz, doch da „der Dorfverein“ in den Jahrzehnten unter der Führung der Familie Breuer seine familiären Strukturen bewahrt hat, kennt den neuen Coach des SC Kapellen an der Erft jeder nur als „Juppi“. Der 53-Jährige ist einer mit Stallgeruch, kickte ab Ende der 1980er-Jahre unter Trainergrößen wie Horst Poganaz und Bernd Krauss in einer Mannschaft mit SCK-Legenden wie Kalli Rösgen, Klaus Neuenhausen oder Erwin Brock. Dabei kommt er ursprünglich vom BV Wevelinhoven; erst dem unvergessenen Jupp Breuer (†) gelang das Kunststück, ihn vom erbitterten Ortsrivalen früherer Tage nach Kapellen zu lotsen.

Als eine schwere Knieverletzung seine aktive Karriere beendete, lieferte er hier auch Wertarbeit als Nachwuchstrainer ab, tolle Fußballer wie Julian Garcia und Tim Nehrbauer, die mit dem TSV Meerbusch in der Oberliga spielen, aber auch Joel Trotzki (Holzheimer SG) sowie Baran Bal und David Balaban (VfL Jüchen/Garzweiler) gingen durch seine Schule. „Schade nur, dass von denen keiner mehr in Kapellen spielt“, findet er.

Als Servicemanager ist er für
ein Kölner Unternehmen aktiv

In seinem 2000er-Kader stand in der Saison 2014/2015 zudem Max Eberl, Sohn des gleichnamigen Sportdirektors von Borussia Mönchengladbach. Über den 2010 in die Geschäftsführung des Champions-League-Kandidaten aufgerückten Niederbayer fand er Kontakt zum Nachwuchsleistungszentrum der mit dem SCK über eine Kooperation verbundenen Borussia, für die er sich nebenberuflich um die Entwicklung der Jahrgänge 2001 bis 2008/09 kümmert. Seine Brötchen verdient er schon seit mehr als zwei Jahrzehnten als Servicemanager bei einem in Köln ansässigen Unternehmen. Sein Aufgabenfeld beschreibt er kurz und knapp so: „Mich ruft man, wenn es Probleme gibt.“ Und damit ist Juppi Schmitz genau der richtige Mann für den aus der Spur geratenen SC Kapellen. Eigentlich liegt sein Comeback im Jupp-Breuer-Stadion sogar schon einige Tage zurück, leitete er das Training doch gemeinsam mit Peter Schiffer in der urlaubsbedingten Abwesenheit von Jörg Ferber vor der dann wegen des Sturmtiefs „Sabine“ abgesagten Partie in Sonsbeck. Weil die Chemie auf Anhieb stimmte, machte er nun Nägel mit Köpfen, ist seit Dienstag auch offiziell im Amt. Sein Vertrag geht über die laufende Spielzeit hinaus. „Alles andere hätte ja keinen Sinn gemacht.“ Wichtig ist ihm zunächst, mit einer klaren Ansprache in die Köpfe seiner Truppe zu kommen. „Die Jungs können was, haben alle Oberliga und Landesliga gespielt. Aber es muss uns gelingen, den Druck rauszulassen. Wir sind nicht mehr länger die Gejagten, sondern die Jäger.“ Mitten in der Saison das Spielsystem völlig auf den Kopf zu stellen, hält er für falsch, wohl aber hat er eine klare Vorstellung davon, wie sein Team aufzutreten hat: „Ich bin jemand, der gerne mit Pressing, mit hochstehenden Verteidigern arbeitet.“

Nach den Auftaktniederlagen
keine Chance mehr auf Aufstieg

Auch ihm ist bewusst, dass spätestens nach den Niederlagen gegen Holzheim (0:3) und Sonsbeck (0:2) zum Jahresauftakt in Sachen Aufstieg endgültig nichts mehr geht, doch nimmt er die kommenden Monate nicht ausschließlich als Vorbereitungszeit auf die nächste Saison. „Wir wollen zurück auf Platz drei und ins Endspiel des Kreispokals einziehen.“ Am Freitag spielte er mit seinem Team in Bedburg-Hau (Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest).