Abschied vom Hoppeditz in Büttgen
Die Session ging am Aschermittwoch auch symbolisch zu Ende. Positive Signale gibt es indes für die Zukunft des Rosenmontagsumzugs.
Büttgen. Tief bewegt trat am Mittwochabend der Vorsitzende der Büttgener Karnevalsgesellschaft „Fünf Aape“ Herbert Schmitz vor die Trauergemeinde. Sie war wieder zusammen gekommen, um in der Altenstube von St. Aldegundis dem urplötzlich von ihnen gegangenen Narrenfürsten das letzte Geleit zu geben.
Sicher, er hatte in dieser Session ein langes und sehr erfülltes Leben, vom 11. November bis zum 5. März dauerte seine Herrschaft. Dennoch kam — wie in jedem Jahr — das Ende völlig unerwartet und viel zu schnell. Für die traditionsverbundenen Büttgener Karnevalisten gehört dieses theatralische Abschiedszeremoniell fest zum Karneval dazu.
Mit den „mit Karis Jupp im Nordkanal gefischten Ölsardinen“ fand nach dem „offiziellen Teil“ das Fischessen statt. Zuvor erinnerte Schmitz an die gerade beendete Session mit Hoppeditz-Erwachen, der Aape-Gala und Kinder-Sitzung, Karneval im Rathaus und dem Rosenmontagszug. All diese wesentlichen Stationen retteten die Mitglieder des zahlenmäßig kleinen Karnevalsvereins über die Jahrzehnte hinweg.
Seine Traueransprache nutzte Herbert Schmitz, um auf aktuelle Themen einzugehen: „Wir mussten für das Grab unseres Hoppeditz einen neuen Platz suchen, denn wir wissen nicht, ob an der normalen Stelle nicht plötzlich ein Supermarkt gebaut wird.“ Der Hoppeditz sollte den Sommer über einen guten Überblick über den Ort und das Geschehen haben, um am 11.11. mit dem Lokalen abzurechnen.
Sehr erfreut waren die Trauergäste über den Ausblick auf die nächste Session, denn Herbert Schmitz berichtete von „zahlreichen Klausursitzungen“, die der Vereinsvorstand intern und mit der Kaarster Verwaltung geführt habe. Das Ergebnis sehe „sehr vielversprechend aus“. Schmitz spielte dabei auf Meldungen an, die das Ende des Büttgener Rosenmontagsumzugs prophezeit hatten. Auch werde es am 24. Januar 2015 die nächste Galasitzung bei den „Aapen“ geben.
So wurde an diesem Aschermittwoch doch nur der Hoppeditz zur Ruhe gebettet. Bei den „Fünf Aapen“ wurde die kleine Clownspuppe in ihren hölzernen Sarg gelegt. Hoppedine Melanie Wichmann wurde kein Haar gekrümmt. Es wurde auch kein Strohfeuer entfacht, aber ein glimmendes gelöscht. SB