Einstein-Forum: Jörg Knör nimmt Prominente auf die Schippe
An zwei Abenden spielte der Parodist in Kaarst.
Kaarst. Mauerwerk, Citylights, Flatscreen: Aus dem Albert-Einstein-Forum wurde jetzt ein TV-Studio, wie man es von Nachrichtensendungen kennt, die zu später Stunde ausgestrahlt werden. Und wer die Augen schloss, sah sie vor sich, die Promis, die Jörg Knör parodierte.
Jörg Knör ist wieder im Aufwind: Der Bambi-Preisträger, der zuletzt keine eigene Identität mehr zu haben schien, sondern allenfalls für Nino de Angelo gehalten wurde, sorgte an zwei Abenden in Folge für ein ausverkauftes Albert-Einstein-Forum.
Vielleicht lag es daran, dass er gerade erst zum dritten Mal geheiratet hatte, aber seinen Moderationen fehlte mitunter ein wenig der Pfiff. Trotzdem sollten die Zuschauer auf ihre Kosten kommen.
Der Künstler zeichnete Karikaturen, sang und tat das, was er immer noch am besten kann: Er parodierte Promis, befragte sie, lieh ihnen seine Stimme. So erlebte Marcel Reich-Ranicki seine persönliche Renaissance. Er schimpfte wie ein Rohrspatz über die Veröffentlichung der Kohl-Gespräche, und der gewichtige Oggersheimer kam natürlich auch selber zu Wort.
Jörg Knör will aber nicht nur nett und unterhaltsam sein: Auf leichte, unaufdringliche Weise machte er auf Paradoxien aufmerksam wie diese: „Früher standen die Menschen für ein halbes Brot Schlange, heute für einen angebissenen Apfel.“ Er meinte damit den Hype um die neuesten Produkte des US-Konzerns Apple.
Und er konnte auch schon mal ganz schön forsch werden: So machte Jörg Knör bei der Kanzlerin zwei Problemzonen aus: „Kopf und Körper.“