Geschenke für Tschernobylhilfe Kaarst-Büttgen
Die Hilfsaktion hat zuletzt 1,5 Tonnen Lebensmittel nach Weißrussland gebracht.
Kaarst. Zu einer Zeit, in der bei uns der Christbaumschmuck schon wieder auf den Dachboden oder in den Keller wandert und die ersten Tannenbäume zur Abholung am Straßenrand stehen, feiern die orthodoxen Kirchen ihr Weihnachtsfest. Am Sonntag, den 6. Januar, begingen die orthodoxen Christen ihre Feier. Pünktlich zum Fest kam ein Transport der Ökumenischen Tschernobylhilfe Kaarst-Büttgen in Weißrussland an, berichtet Anton Diening von der Hilfsorganisation.
Zur Weihnachtszeit wurden zusätzlich 1,5 Tonnen Lebensmittel gesammelt, verpackt und versandt. Die Waren wurden vor Ort verteilt. Da es der Weihnachtstransport war, enthielt er unter anderem Stollen, Zutaten für die Weihnachtsbäckerei und besonders Spiele und Süßigkeiten für die Kinder.
Ein großer Teil der Süßwaren wurde von Kindern des katholischen Kindergartens Büttgen und der Grundschule Büttgen gespendet, die zu St. Martin auch für die weißrussischen Kinder gesammelt hatten. Die Jungen und Mädchen freuten sich besonders über die weit gereisten Geschenke.
Seit vielen Jahren organisiert der Verein jeden Monat einen Hilfstransport mit Kleidung, Schuhen, Rollstühlen und anderen medizinischen Hilfsgütern für Bedürftige, die noch immer unter den Folgen des verheerenden Reaktorunglücks leiden. Zudem laden Mitglieder des Vereins immer wieder weißrussische Kinder ein, sich einige Wochen im Rheinland zu erholen.
Ständig werden neue Gasteltern gesucht, Sach- und Geldspenden gesammelt sowie Basare veranstaltet, deren Erlös in das Hilfsprojekt fließt. Etwa 35 000 Euro werden jedes Jahr benötigt. Dieser Betrag kommt durch größere Spenden, unter anderem der Sparkasse Neuss, aber auch durch zahlreiche Privatinitiativen zustande.
So konnte durch eine hohe Spende das Leid einer Weißrussin und ihrer zwei Söhne zumindest ein bisschen gelindert werden. „Die Mutter leidet schwer unter Diabetes. Ihr musste ein Bein ab dem Knie amputiert werden und sie ist erblindet. Der eine Sohn leidet unter Inkontinenz. Eine Operation hat das Ganze zwar verbessert, aber nicht beheben können. Der andere Sohn leidet an einer Fehlstellung der Augen“, berichtet Anton Diening.
Die Familie lebe in einer sehr kleinen Wohnung mit einem Zimmer, einer kleinen Küche und einem winzigen Bad. Einen großen Wunsch der beiden Jungen konnte die Tschernobylhilfe jetzt erfüllen: Sie bekamen Schulanzüge. Unter dem Stichwort „Natascha“ ist es weiterhin möglich, bei der Organisation für die Familie zu spenden.
Dass die Spenden ankommen, hat der Verein im Auge: Einmal pro Jahr fahren Mitglieder des Vorstandes auf eigene Kosten nach Weißrussland, um die Wirksamkeit der Hilfsmaßnahmen vor Ort zu kontrollieren.