JU fordert mehr Angebote für Kinder und Jugendliche
Die Junge Union will nicht immer nur über das Leben im Alter diskutieren, sondern auch etwas für Jugendliche tun.
Kaarst. Sven Ladeck hat aus Sicht der „Jungen Union“ (JU)-Mitglieder in den vergangenen zwei Jahren viel richtig gemacht. Am Dienstag wurde der 24-Jährige von allen anwesenden 33 JUlern als Vorsitzender der JU Kaarst für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt.
Der gelernte KfZ-Mechatroniker, der sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg machte, jetzt in Köln katholische Theologie und Geschichte studiert und seit Mai für die CDU im Stadtrat sitzt, weiß aber auch, dass es in Kaarst in Zukunft nicht leicht sein wird, gegen das nach der Kommunalwahl gebildete Fünferbündnis aus SPD, Grünen, FDP, Zentrum und UWG politische Erfolge zu erzielen.
Die Junge Union, sagt Ladeck, stehe für Inhalte. Die Anträge, die die JU in diesem Jahr in die Haushaltsberatungen eingebracht hat, standen deshalb auch ausschließlich im Zeichen der Jugend. Weil, wie Ladeck findet, in Zeiten, da in Kaarst intensiv über das Leben im Alter diskutiert wird, „die Jugend in Kaarst wieder mehr Gehör bekommen muss“.
Ausweiten wollte die Junge Union zum Beispiel die Möglichkeiten für legale Graffiti-Kunst. „Es gibt in Kaarst bereits eine Sprayerwand, diese Fläche ist jedoch nicht ausreichend“, sagte Richard Streck, Mitglied des JU-Kreisvorstandes, Ende Oktober. „Die JU würde daher gerne in Büttgen eine weitere realisieren.“
Geschäftsführerin Nadine Graber hält zudem den Bereich „musikalische Unterhaltung“ für ausbaufähig: „Wir finden es wichtig, dass es ein- oder zweimal im Jahr ein Konzertangebot gibt.“ Auf den Ausbau der Skateranlage sei die JU im Kommunalwahlkampf von den Oberstufenschülern der Kaarster Gymnasien gebracht worden, sagt Sven Ladeck. Alle JU-Anträge seien mit Gegenfinanzierungsvorschlägen aus dem Haushalt untermauert worden. Der Stadtrat hat dennoch allesamt abgelehnt.
Dass mit Jan Günther jetzt auch ein Vertreter der Jungen Liberalen an der JU-Mitgliederversammlung teilnahm, hatte Gründe. Günther äußerte sich kritisch über das Fünferbündnis. Er sprach von einem „Blockadebündnis“. Jungliberalen und Junge Union setzten sich dagegen für Jungendprojekte ein.
Im Gespräch mit der NGZ zeigte sich auch Ladeck unzufrieden: „Abgesehen vom Jugendzentrum in Vorst sehe ich derzeit keine großen Fortschritte in der Jugendpolitik. Unsere Generation wird derzeit ein wenig vernachlässigt.“ Wichtig, sagt der JU-Chef, seien in Zukunft folgende Fragen: „Wie bekommen wir junge Familien nach Kaarst? Wie gelingt eine ausgewogene Politik, von der die Jungen ebenso profitieren wie Kinder und Jugendliche?