Unbekanntes Gas versprüht 17 verletzte Schüler am ersten Schultag in Büttgen
Büttgen · Der erste Tag im neuen Gebäude der Gesamtschule Büttgen ist mit einem Albtraum zu Ende gegangen: 17 Schüler und drei Lehrer wurden durch ein unbekanntes Gas verletzt. Es wurde Strafanzeige gestellt.
Es sollte eigentlich ein Festtag werden für die Schüler und Lehrer der Gesamtschule, doch der erste Schultag nach den Herbstferien endete in einem Albtraum. Nach Angaben der Stadt Kaarst wurde im zweiten Obergeschoss ein unbekanntes Gas versprüht, durch das 17 Schüler und drei Lehrkräfte verletzt wurden.
Um 12.47 Uhr wurde der Alarm ausgelöst. Im Gebäudeteil K des neuen Schulgebäudes am Risgeskirchweg in Büttgen wurde im zweiten Obergeschoss ein bislang unbekanntes Gas versprüht. Die verletzten Schüler und Lehrer klagten über Übelkeit, Kreislaufprobleme und Atembeschwerden. Sie wurden nach einer Erstversorgung in der Turnhalle behandelt. Fünf Rettungswagen, drei Krankenwagen, drei Notärzte und elf Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort. Die Polizei rückte mit zwei Fahrzeugen an. Nach übereinstimmenden Angaben einer Polizeisprecherin und von Stadtsprecher Peter Böttner wurde Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Ob das Gas absichtlich versprüht wurde, ist nach Polizeiangaben noch Gegenstand der Ermittlungen. Ersten Facebook-Posts zufolge soll ein Schüler aber Pfefferspray versprüht haben. „Es ist sehr bedauerlich, dass ein eigentlich gelungener erster Tag am neuen Standort so enden musste. Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften eine gute und rasche Genesung. Der Verursacher dieses Zwischenfalls wird hoffentlich ermittelt und sollte sich selbst und sein Handeln ernsthaft hinterfragen“, sagte Schuldezernent Sebastian Semmler auf Anfrage zu dem Vorfall.
Ein schlechtes Omen gab es bereits am Morgen, als vor der Schule ein toter Hase entdeckt worden war, den der Hausmeister entsorgt hatte. In den Herbstferien war die Gesamtschule von der Hubertusstraße an den neuen Standort am Risgeskirchweg umgezogen, den ersten Schultag im neuen, hochmodernen Gebäude haben sich alle Beteiligten sicher ganz anders vorgestellt. Dabei war es am Vormittag noch ganz nach Plan losgegangen. Pünktlich um 10 Uhr betraten die rund 1000 Schülerinnen und Schüler den Neubau in Büttgen und wurde von ihren Lehrern in Empfang genommen. In Rundgängen erkundeten die Schüler ihre neue Heimat. Die Größe und Ausstattung der Schule machten sichtbar Eindruck bei den Kindern und Jugendlichen. Schulleiter Daniel Wienold, der mit seinem Kollegium den Umzug in den Herbstferien stemmen musste, zeigte sich am Morgen erleichtert: „Einige Kleinigkeiten sind noch zu erledigen. Aber der Schulbetrieb kann starten und ich bin wirklich sehr glücklich, dass wir den Umzug so gut gemeistert haben.“ Im Erdgeschoss machten sich derweil Mitarbeiter des Schulamtes noch Notizen auf der Mängelliste. Michael Wilms als Leiter des Schulverwaltungsamtes und sein Abteilungsleiter Marcel Stelzmann waren in den zurückliegenden Wochen ebenfalls als Umzugshelfer gefragt. „Heute ist wirklich ein guter Tag für den Schulstandort“, sagte Wilms: „Mein Dank geht an das Team der Gebäudewirtschaft, an die Schulhausmeister, den Baubetriebshof und an meine Mitarbeiter im Schulamt. Das war eine Punktlandung.“ Zu diesem Zeitpunkt war noch alles in bester Ordnung, ehe um 12.47 Uhr die Feuerwehr alarmiert wurde. Die Goldbeck-Gruppe hat den Neubau für 42 Millionen Euro realisiert. Die Bauzeit betrug gut zwei Jahre. Die fünfzügige Schule verfügt über eine Mensa mit professioneller Großküchen-Einrichtung, eine Aula und eine Dreifachturnhalle. Am Freitag, 27. Oktober, wird die Schule im Rahmen eines Festaktes mit geladenen Gästen offiziell eröffnet. Im Anschluss an diesen Festakt sind alle Kaarster Bürgerinnen und Bürger ab 14 Uhr eingeladen, das Gebäude bei geführten Rundgängen zu besichtigen.