Echt mooi, echt lekker Schüler aus den Niederlanden zu Gast in Kempen
Kempen · Nach dem Ende der Corona-Pandemie hat die Gesamtschule Kempen den Austausch mit einer Schule in den Niederlanden wieder aufgenommen. Gemeinsam erkundeten die Jugendlichen jetzt Kempen und Umgebung, im Frühjahr reisen die Kempener ins Nachbarland.
(biro) „Heel mooi“, mag der Niederländer denken, der durch die Gassen der Kempener Altstadt bummelt. Denn die vielen restaurierten Häuser, teils mit sichtbarem Fachwerk, sind einfach bezaubernd. Dass viele Niederländer Kempen tatsächlich sehr hübsch finden, erfuhren Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Kempen im Rahmen eines Schüleraustauschs: Elf Schülerinnen und Schüler einer Schule aus dem niederländischen Deurne waren für drei Tage zu Gast in Kempen, erkundeten gemeinsam mit ihren jungen Gastgebern, die sich in der Einführungsphase der Q1 der Oberstufe befinden, Kempen und Umgebung.
Studienplätze in den Niederlanden immer gefragter
Einen Austausch mit den Niederlanden gab es an der Gesamtschule auch in früheren Jahren schon, dann kam Corona. Jetzt nimmt der Austausch wieder Fahrt auf, im Frühjahr folgt der Gegenbesuch der Kempener in den Niederlanden. Was Schulleiterin Suzan Torun-Schneider besonders freut: dass der Austausch über das Interreg-Programm Deutschland-Nederland komplett gefördert wurde. Durch den Austausch lernen die Schülerinnen und Schüler Menschen und Kultur im Nachbarland besser kennen, natürlich auch die Sprache.
Das ist auf beiden Seiten der Grenze ein Thema: Viele Schülerinnen und Schüler lernen dort Deutsch, auch an deutschen Schulen im Grenzgebiet entscheiden sich viele Jugendliche für Niederländisch. Warum? „Ein Studium in den Niederlanden wird für deutsche Schüler immer interessanter“, sagt René Teige, der an der Gesamtschule unter anderem Niederländisch unterrichtet und den Austausch begleitet. Sollte man wegen des Numerus clausus in Deutschland keinen Studienplatz bekommen, lohne sich durchaus der Blick ins Nachbarland. „Außerdem ist Niederländisch attraktiv, weil man es schnell erlernt, Erfolgserlebnisse hat und die Sprache auch anwenden kann“, fügt Schulleiterin Suzan Torun-Schneider hinzu. Warum die Jugendlichen Niederländisch wählten? Weil sie damit künftig etwas anfangen könnten. Weil sie es im Sommerurlaub sprechen können, wenn es wieder auf den Campingplatz geht.
Mit ihren Gästen erkundeten die Jugendlichen erst Kempen, dann Köln, nahmen sie auch mit in den Unterricht. Da seien die Gäste aus Deurne ganz verblüfft gewesen, wie häufig sich die deutschen Schüler im Unterricht zu Wort meldeten, berichten die Schüler. Was auch damit zu tun hat, dass die mündliche Mitarbeit in der Oberstufe in die Note einfließt – anders als in den Niederlanden. Die Verständigung habe gut geklappt, berichten die Schüler: „Nur wenn ganz schnell Niederländisch gesprochen wird, dann kommen wir noch nicht hinterher.“