NRW Berufsberatung in Shorts und Shirt

Kaarst · Der Aktionstag der Berufsberater aus Mönchengladbach und dem Rhein-Kreis Neuss feierte Premiere am Kaarster See. Mit der Beteiligung waren die Veranstalter zufrieden. Es gab sogar spontane Beratungsgespräche in Badehose.

Andreas Milka, Christopher Dreßen und Anne Drah (v.l.) berieten am Kaarster See zu Ausbildung und Studium.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Andreas Milka berät eine junge Frau, die extra wegen des Aktionstages „Ausbildung“ der Berufsberatung an den Badestrand des Kaarster Sees gekommen ist. An den Tischtennisplatten ist ein Beratungsstand aufgebaut. Die junge Frau sucht einen Kooperationspartner für ihr duales Architektur-Studium. Sie habe Bewerbungen geschrieben, aber noch nicht abgeschickt. Andreas Milka weist sie auf die Datenbank berufe.net hin, auf der es Informationen über alle möglichen Ausbildungen gibt. Zudem würde sie dort Anlaufstellen finden, mit denen sie Kontakt aufnehmen könne. Das reicht der jungen Frau fürs Erste.

„Das war eine kurze Beratung“, sagt Milka nach dem knapp zehnminütigen Gespräch. Genau dafür ist der „Aktionstag“ im Strandbad Kaarster See gedacht. Die Berufsberater wollen mit den Ausbildungs- und Studierendenplatzsuchenden lockere Gespräche führen. Und bis zum Mittag ist die Nachfrage sehr positiv, erklärt Milka, der mit 28 Berufsjahren ein alter Hase in diesem Bereich ist. Um 10 Uhr wurde der Stand am Kaarster See geöffnet, bis 12.30 Uhr waren zehn Jugendliche da. „Es waren auch Leute in Badehose da“, sagt Milka. Veranstaltet wurde der Aktionstag von den Berufsberatungen Mönchengladbach und Neuss, die jeweils ein eigenständiges Team haben. Gebündelt wurde der Tag unter dem Logo der Bundesagentur für Arbeit in Mönchengladbach. „Wir machen viele Sachen, gehen in Schulen oder auf Messen, beraten auch Eltern“, erklärt Milka. Berufswahl sei eine schwierige Thematik. „Es strömen viele Begrifflichkeiten auf einen ein, das war früher einfacher.“

Die Berufsberater sind zum ersten Mal am Kaarster See, normalerweise führen sie solche Tage im Mönchengladbacher Einkaufszentrum Minto oder am Stadion Nordpark durch. Philipp Scharner, Leiter des Berufsberatungsteams des Rhein-Kreises, erklärt die Entscheidung für den Standort so: „Es ist der perfekte Ort, weil er zwischen Mönchengladbach und Neuss liegt und für Jugendliche aus beiden Städten gut erreichbar ist.“ Auch Scharner hatte Gespräche mit zwei Jugendlichen, die noch zur Schule gehen oder gerade fertig sind. „Einer von ihnen möchte im kommenden Jahr eine Ausbildung im handwerklichen Bereich machen, die junge Dame ist mit dem Fach-Abitur fertig und möchte ein duales Studium anfangen“, erklärt Scharner. Nach der Erstberatung am See wurde ein weiterer Termin vereinbart, um gemeinsam Perspektiven für die Zukunft zu besprechen. „Wenn es darum geht, Bewerbungen zu schreiben, unterstützen wir natürlich auch“, so Scharner.

Auch für dieses Jahr zum 1. September oder 1. Oktober gebe es noch viele offene Ausbildungsstellen in allen Branchen. Einige Handwerksbetriebe würden sogar Benefits in Form eines Führerscheins zahlen, erklärt Marc Frisse, der als Ausbildungsvermittler für den Rhein-Kreis im direkten Kontakt mit den Arbeitgebern
steht.