Erleichterung für Kaarster Abfallgebühr soll 2019 schrumpfen

Kaarst. · Weil Mülldeponien günstiger geworden sind, plant auch die Stadtverwaltung eine Kostensenkung.

Beim Thema Müllgebühren liegt Kaarst kreisweit an einer der günstigsten Positionen: Bürger müssen hier besonders wenig zahlen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die Kaarster werden 2019 entlastet: Ab dem 1. Januar zahlen sie weniger Geld für die Abfallentsorgung. Im Vergleich zu 2018 reduzieren sich die Kosten um sechs Prozent. Der Grund: Weil die Mülldeponien im Kreis ihre Gebühren gesenkt haben, profitieren auch die Kaarster. Die Kostenreduzierung muss aber noch im Stadtrat beschlossen werden. „Die sinkenden Kosten wollen wir selbstverständlich vollständig an unsere Bürger weitergeben“, sagte Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus.

Damit verteidigt die Stadt Kaarst ihre Spitzenposition im Rhein-Kreis gegenüber den anderen Kommunen, was die Kosten für die Müllentsorgung angeht. Nach Angaben des Bunds der Steuerzahler nimmt Kaarst sogar im NRW-Vergleich eine vordere Position bei dem allgemeinen Thema Gebühren ein. „Dies ist uns wichtig. Wir wollen den Bürger nur für die Stadt kostendeckend und in den Gebühren auf konstant niedrigem Niveau belasten. In der Diskussion um steigende Nebenkosten ist dieses Thema sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen von besonderer Bedeutung“, sagt Nienhaus. Für eine Mülltonne mit einem Fassungsvermögen von 120 Litern zahlen die Bürger im kommenden Jahr nur noch 146,20 Euro, bisher lagen die Kosten bei 155,52 Euro. Für die doppelte Größe – also ein 240-Liter-Behältnis – fallen 292,40 Euro Gebühren an. 2018 lag dieser Betrag bei 311,08 Euro. Bürger, die anstatt einer Biotonne einen Komposthaufen besitzen, zahlen noch weniger. Bei Eigenkompostierung liegt die Gebühr für die kleine Tonne bei 116,96 Euro, für die große bei 233,88 Euro.

„Am 20. November wird im Kreisausschuss entschieden, die Deponiekosten in erheblichem Umfang zu senken. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass dieser Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht eingehalten wird“, sagte Kämmerer Stefan Meuser. Sollte sich bis zur nächsten Ratssitzung am 13. Dezember doch noch etwas in Sachen Abfallgebühren im Kreis ändern, müsse man laut Meuser noch einmal gegensteuern. Hans-Joachim Köbis von den Grünen glaubt, dass die Gebührensenkung „ein falsches Signal“ an die Bürger sei. „Wir freuen uns alle, wenn die Abfallgebühren runtergehen. Aber zur Abfallvermeidung wäre es besser, wenn die Gebühren stabil bleiben“, sagte er. Allerdings darf die Stadt den Bürgern nur die Kosten in Rechnung stellen, die unmittelbar anfallen. „Das Abgabenrecht ist an dieser Stelle relativ stringend“, entgegnete Meuser. Den Vorschlag, Mehrweggeschirr für Veranstaltungen anzuschaffen, wiegelte Meuser ebenfalls ab. Auch der Ausschussvorsitzende Josef Karis sagte, dass der Stadt an dieser Stelle die Hände gebunden seien.

Die Abwassergebühren bleiben im kommenden Jahr dagegen konstant, so Meuser. „Wir schlagen in diesem Punkt zwar keine Senkung, aber auch keine Erhöhung der Kosten vor“, sagte er. Wie im Jahr 2018 fallen Kosten von 2,04 Euro je Kubikmeter Schmutzwasser für die Verbraucher an.