Kameraüberwachung in Kaarst „Big Brother“ auf der Baustelle des Vinzenzheims
Kaarst. · Der Neubau an der Martinusstraße wird videoüberwacht, seit dort Kupferkabel gestohlen wurden.
Die weißen Schilder mit der roten Kamera sind nicht zu übersehen. „Achtung! Videoüberwachung.“ steht darauf geschrieben. Der Neubau des Vinzenzheims wird elektronisch überwacht, wenn die Bauarbeiter Feierabend haben. „Nach einem Diebstahl von Kupferkabeln, die unter anderem zur Stromversorgung eines Krans dienten, haben wir uns dazu entschieden, die Baustelle überwachen zu lassen“, sagt Detlef Rath von der Geschäftsleitung der Vinzenzgemeinschaft, die für den Bau in Kaarst verantwortlich ist.
Auf der Martinusstraße entstehen im Rahmen des Projektes „Betreutes Wohnen“ 25 Einheiten zwischen 65 und 100 Quadratmetern. Außerdem werden eine Tagespflegeeinrichtung für insgesamt 18 Gäste und Büroräume des Pflegedienstes in dem Gebäude eingerichtet. Die Großbaustelle ist fast abgeschlossen, derzeit wird an der Inneneinrichtung gearbeitet. Bis Ende des Jahres soll das Gebäude nach Angaben von Rath bezugsfertig sein.
Kameras dürfen öffentliche
Bereiche nicht filmen
Die Videoüberwachung ist nur auf das Objekt gerichtet und filmt nicht die Straße. „Dies wäre aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich“, sagt Rath. Das Filmen der Straße ist nach Rath auch irrelevant. Natürlich müssen auch die Baufirmen über die Videoüberwachung im Vorfeld informiert werden – und die waren alle sehr erfreut über die Maßnahme. Denn Überwachung bedeutet höhere Sicherheit für die Firmen, was ihre Geräte angeht, die über Nacht auf der Baustelle liegen bleiben. Diese Geräte sind für Diebe sehr lukrativ.
Auf Nachfrage erklärte das Unternehmen Bauwatch, dass neun von zehn Dieben durch die Videoüberwachung geschnappt werden. „Unsere Kameras sind effektiver, weil sie mehrere Seiten zeitgleich überwachen. Bis der Wachmann das Geschehen erkennt, könnte das Kind schon in den Brunnen gefallen sein.
Sobald eine Bewegung auf dem Baustellengelände verzeichnet wird, erhalten die Experten in der Zentrale einen Alarm. Dann bewerten sie, ob eine Bedrohung vorliegt oder nicht. Sollten ungebetene Gäste auf das Baustellengelände eindringen, benachrichtigt Bauwatch sofort die Polizei. Derzeit gibt es durch die Videoüberwachung mehr als 550 Verhaftungen pro Jahr.
Seitdem der Neubau des Vinzenzheims videoüberwacht wird, ist nicht mehr versucht worden, irgendetwas von der Baustelle zu stehlen.