40 Kinder betroffen KjG sagt Programm für die Osterferien ab
Holzbüttgen. · Unstimmigkeiten mit der Stadt veranlassten den Organisator zu der Entscheidung.
Paukenschlag der Katholischen jungen Gemeinde Holzbüttgen (KjG): In einem Facebook-Post sagte sie ihr traditionelles Osterferienprogramm für die zweite Ferienwoche vom 14. bis 17. April ab. 40 Kinder zwischen sieben und 13 Jahren waren bereits angemeldet und gucken nun in die Röhre. „Wir organisieren diese Betreuung seit zwölf Jahren“, erklärt André Timmler. Der Lehrer leitet die Maßnahme ehrenamtlich, genauso wie das Team von zehn KjG-Übungsleitern. Das Programm mit Tagesausflügen, Schnitzeljagd, Sport und Basteln im Pfarrzentrum der katholischen Gemeinde Sankt Aldegundis in Büttgen ist beliebt:
Wie kam es zum Aus?
„Die Stadt Kaarst fördert die Jugendverbandsarbeit und übernimmt 50 Prozent der entstehenden Kosten“, erklärt André Timmler. Sonst könnte der Teilnehmerbetrag von 40 Euro für das viertägige Programm nicht gehalten werden. Der Veranstalter tritt in Vorleistung für Material, Essen, Fahrten und Eintritte. Nach Ende der Ferienbetreuung wird alle Abrechnungen bei der Stadt eingereicht. „In der Vergangenheit wurde das Geld recht zeitnah überwiesen“, sagt Timmler. Zwar hatte die Stadt schon mal kleinere Dinge an den Abrechnungen auszusetzen wie etwa das Vergessen herausgerechneter Pfandbeträge für Getränke. Im vergangenen Jahr seien die Vorgänge um die Erstattung aber „eskaliert“, so der Pädagoge. Konkret ging es um die Aufwandsentschädigungen für die 16- bis 18-jährigen Übungsleiter: „Alles war aber gemäß den Förderrichtlinien richtig eingereicht worden“, so Timmler. Da die Stadt die Kosten erstmal nicht zahlen wollte, überarbeitete Timmler nach einer Rücksprache alles noch einmal und wartete trotzdem auf das Geld. Ein gemeinsamer Nenner konnte zunächst nicht gefunden werden. Erst als Timmler mit einem Widerspruchsverfahren drohte, lenkte die Stadt ein und überwies nach den Sommerferien das Geld in vollem Umfang. Bis dahin war der Arbeitsaufwand für Timmler extrem hoch und stand für ihn in keinem Verhältnis mehr – immerhin machte er die Abrechnungen ehrenamtlich in seiner Freizeit. Nun befürchtete er ein ähnliches Fiasko für 2020, zog deshalb die Reißleine.
Zu den Unstimmigkeiten erklärte Stadtsprecher Peter Böttner auf Nachfrage: „Die Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und den Trägern der freien Jugendarbeit ist eng, vertrauensvoll und funktioniert seit vielen Jahren sehr gut. Durch den konkreten Fall ist deutlich geworden, dass insbesondere im Hinblick auf die Regulierung der Zahlung von Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Mitarbeiter ein Nachbesserungsbedarf besteht. Dies wird die Verwaltung in Zusammenarbeit mit den oben genannten Gremien nun nachholen.“