Liturgie in St.-Martinus-Kirche in Kaarst Ulrich Eßer feiert sein Osterdebüt
Kaarst. · Erstmals gestaltet der neue leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinde Kaarst-Büttgen die Osterliturgie in der St.-Martinus-Kirche. Eßers Wecker klingelt am Sonntag bereits um 3.45 Uhr.
Noch lächelt Pfarrer Ulrich Eßer ganz entspannt. Noch. Aber er weiß schon jetzt: Am Ostersonntag wird sein Wecker um 3.45 Uhr klingeln. Denn um 5 Uhr möchte er in der Sakristei sein – und um 5.30 Uhr beginnt der Auferstehungsgottesdienst vor der Sankt-Martinus-Kirche an der Rathausstraße. Gefeiert hat er diese besondere Messe zu besonderer Uhrzeit schon während seiner Zeit als Kaplan in Düsseldorf, erzählt er. Nun steht sein erstes Osterfest in Kaarst bevor, denn im Januar begann er seine Tätigkeit als Leitender Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Kaarst-Büttgen.
„Wir toben uns mit allem aus,
was wir haben“, sagt Ulrich Eßer
Ulrich Eßer wird nicht nüchtern zum frühen Gottesdienst erscheinen, ein kleines Frühstück als Muntermacher hilft beim Wachwerden und -bleiben. „Und dann toben wir uns mit allem aus, was wir haben“, beschreibt er mit Schmunzeln das höchste Fest der Christen. Die Gläubigen versammeln sich im Dunkeln vor der Kirche. „Wir fangen deshalb so früh an, damit wir das Osterfeuer auf jeden Fall im Dunkeln anzünden können“, erklärt Eßer. Der Sonnenaufgang ist am 21. April für 6.27 Uhr im Kalender verzeichnet – ihn gilt es zu beachten. Das Osterfeuer ist das erste Zeichen, das als Licht die Nacht erhellt und auf die frohe Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu verweist. Nachdem die neue, gewaltige Osterkerze entzündet wurde, zieht die Gemeinde damit in die vollkommen dunkle Kirche ein. „Die dunkle Kirche, seit Gründonnerstagabend ohne Licht, Blumenschmuck und Glockengeläut, symbolisiert das Grab Christi“, erläutert der Pfarrer. Und in dieses Grab wird nun das Licht der Auferstehung gebracht – an der großen Osterkerze werden viele kleine entzündet und jeder Gläubige gibt das Licht weiter.
So entsteht eine ganz besondere Stimmung und Ulrich Eßer erlebt seinen persönlichen, „grandiosen“ Ostermoment: den speziellen Blick vom Altar aus in die Gemeinde mit ihren brennenden Kerzen. Wenn dann beim „Gloria“ wieder das elektrische Licht angeschaltet wird, die Orgel mit voller Kraft ertönt und die Glocken mit einstimmen, so sei das schon sehr emotional, sagt der Geistliche. Was aber zur Osterbotschaft vom Sieg des Lebens über den Tod passt: Er hat nicht mehr das letzte Wort und das Todesdunkel des Karfreitags ist überwunden.
Die Feier der Auferstehungsliturgie ist mit ihren alt- und neutestamentlichen Versen, dem Weihen des Taufwassers und Erneuerung des Taufversprechens recht lang: zweieinhalb Stunden kommen meistens zusammen. „Das ist auch eine anstrengende Liturgie“, gibt Eßer zu. Nach dem Gottesdienst wird sich gemeinsam weiter gefreut und im Pfarrsaal ein von der katholischen Frauengemeinschaft und anderen Ehrenamtlern vorbereitetes Frühstück genossen. Dazu wird Eßer selbst gebackenes Weißbrot mitbringen – und eine Überraschung, die er an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten will.