Für die Stadt Kaarst Seniorenbeirat und SPD fordern Hitzeaktionsplan

Kaarst · SPD und der Kaarster Seniorenbeirat fordern in einer gemeinsamen Erklärung einen Hitzeaktionsplan, um die Gesundheit der Menschen besser zu schützen. Ein solcher Plan wurde im Oktober einstimmig beschlossen, doch noch sind keine Maßnahmen getroffen worden.

Jürgen Garbang, Hans-Peter Kallen (v.l.) und Manfred Stranz (2.v.r.) vom Seniorenbeirat haben sich mit der SPD-Spitze um Ulrike Bruckner-Kindsmüller und Hildegard Kuhlmeier (r.) getroffen.

Foto: SPD Kaarst

(seeg) In der vergangenen Woche gingen die Temperaturen an die 35-Grad-Marke. Für Bürger, die in einer Dachgeschosswohnung leben, eine Zumutung. Diese heißen Tage haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Daher sei ein Hitzeaktionsplan für die Stadt Kaarst dringend notwendig.

Zu diesem Ergebnis kamen die Teilnehmer des Gesprächs zwischen der SPD und dem Seniorenbeirat. Vor allem für die Gesundheit älterer Menschen stelle die Hitze eine ernste Gefahr dar, betonten die Vertreter des Seniorenbeirats.

Ein kommunaler Hitzeaktionsplan trage dazu bei, das Risiko hitzebedingter Krankheiten und Todesfälle zu verringern. Die Fraktionsvorsitzende der SPD, Hildegard Kuhlmeier, erinnerte daran, dass die SPD bereits vor einem Jahr die Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans gefordert habe. Die Aufstellung eines solchen Hitzeschutzplanes wurde im vergangenen Oktober einstimmig beschlossen und beinhaltet neben kurzfristigen Maßnahmen, die bereits in diesem Sommer umgesetzt werden sollten, auch mittelfristige und langfristige Schritte im Bereich der Infrastruktur und Städteplanung. „Leider ist uns bis heute nichts vorgelegt worden“, bedauert sie. Der hohe Anteil von versiegelten Flächen in Kaarst, die sich bei Sonneneinstrahlung enorm aufheizen, und die dichte Bebauung führten zu weit höheren Temperaturen als im Umland. Dies könne einen Unterschied von mehr als zehn Grad ausmachen, erläuterte die SPD-Fraktionsvorsitzende.

„Die Bürgermeisterin darf die gesundheitlichen Risiken nicht länger auf die leichte Schulter nehmen“, kritisierte die SPD-Vorsitzende Ulrike Bruckner-Kindsmüller und wies darauf hin, dass es bereits seit 2017 Empfehlungen der zuständigen Bundesministerien für die Erstellung von Präventionsplänen gebe, an denen sich Kaarst orientieren könne.

Die Stadt hatte im vergangenen Jahr erklärt, auch ohne einen offiziellen Hitzeschutzplan eine Reihe von Maßnahmen zu unterstützen. So wurde zum Beispiel eine Klimaanalyse für die Stadt Kaarst erstellt. Darin wurden bereits sogenannte Heizplatten im Stadtgebiet thematisiert. Hierbei handelt es sich unter anderem um versiegelte und bebaute Industrie- und Gewerbeflächen, von denen es in Kaarst – im Vergleich zu anderen Kleinstädten – sehr viele gibt. Waldflächen dagegen sind rar.

Auch bei den weiteren Themen des Gesprächs stimmten SPD und Seniorenbeirat überein. Beide Seiten halten es für notwendig, dass der soziale Wohnungsbau in Kaarst angekurbelt wird.

(seeg)