Kaarster Jugendparlament stellt Ideen vor Ein Wasserspielplatz und eine Kulturtreppe für die Stadtmitte

Kaarst · Das Kaarster Jugendparlament hat am Donnerstag in der Rathausgalerie seine Ideen zur Verschönerung der Stadtmitte vorgestellt. Diese hatten die Nachwuchs-Politiker gemeinsam mit „Kaarster for Future“ und der Querkopf-Akademie erarbeitet. Kosten spielten bei der Ideenfindung keine Rolle – was man an manchen Vorschlägen sieht.

Zoheib Zabihi (2.v.r.) und Jonatan Röhlig (r.) vom Kaarster Jugendparlament haben mit Ulrich Hort (Kaarst for Future) und Ulla Bundrock-Muhs (Querkopf-Akademie) über ihre Ideen für die Stadtmitte diskutiert.

Foto: Wolfgang Walter

Ein Wasserspielplatz, ein überdachter Grillplatz mit Sitzgelegenheiten, ein Parkdeck mit einer Sportfläche obendrauf, rollbare Hochbeete, eine Kulturtreppe und einiges mehr hatten sich Mitglieder des Jugendparlaments, der Querkopf-Akademie und der Klimainitiative „Kaarster for Future“ am 9. März einfallen lassen. Städteplaner Florian Engelen hatte die Hobby-Städtebauer mit seinem Wissen begleitet. Am Donnerstag wurden die Ergebnisse in der Rathaus-Galerie vorgestellt.

Politiker fast aller Fraktionen stellten sich den Fragen der jungen Leute, die sich ausgiebig damit befasst haben, wie die schöne Stadtmitte noch ein bisschen schöner werden könnte. Ulla Bundrock-Muhs von der Querkopf-Akademie war von den Ideen begeistert. Kosten hatten bei der Ideenfindung keine Rolle gespielt. Bei der Umsetzung der Vorschläge ist das natürlich anders: Die Mittel der Stadt sind ja bekanntlich sehr begrenzt. Aber man kann ja ganz klein anfangen: Vom Land könnte es einen Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro für irgendein Projekt geben.

Ulla Bundrock-Muhs aus Osterath zeigte sich „mega zufrieden“. Die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt habe bestens funktioniert. Die Veränderungen in der Stadtmitte in Richtung mehr Aufenthaltsqualität seien für Menschen aller Altersklassen erstrebenswert. Florian Engelen hatte sich wegen einer Grippe krankgemeldet. Er konnte die jungen Leute deshalb nicht unterstützen. Zoheib Zabihi (18) und Jonatan Röhlig (15) stellten die Ergebnisse für eine schönere Innenstadt vor. „Es geht uns darum, die Innenstadt umzugestalten, und zwar zeitnah“, sagte Röhlig. Und er erklärte die Vorgehensweise im Vorfeld: „Kaarster for Future“ und Mitglieder des Jugendparlaments hatten zunächst getrennt getagt, dann sei eine Gruppe gebildet worden, besetzt zur Hälfte von „Kaarster for Future“ und Mitgliedern des Jugendparlaments, anschließend kamen alle Beteiligten zusammen. Es waren mehr Ideen entwickelt worden als an dieser Stelle aufgezählt werden können.

Die Alte Heerstraße soll zwischen Rathaus und Kreisverkehr für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Außerdem soll dieser Bereich künftig Kulturstraße genannt werden. Weitere Ideen sind eine Fassadenbegrünung der Rathausarkaden, rollbare Hochbeete, weitere Spielgeräte im Maubishof, die bereits erwähnte Doppelnutzung von Parken und Sport, ausgestattet mit einer grünen Schallschutzwand und eine Toilette im Bereich der modellierten Fläche im Stadtpark. Sie soll sich harmonisch in die Grünfläche einfügen. Übrigens: Das Parkdeck soll nicht Richtung Sporthalle errichtet werden, sondern gegenüber dem Rathausparkplatz, dort, wo sich heute eine rote Spielfläche befindet.

Mitten in der Rathausgalerie stand eine Draisine. Das Gefährt, das nur von zwei Personen bewegt werden kann, hat Symbolkraft. Hier sollte im Anschluss an die Vorschläge und Pläne so mancher Kommunalpolitiker Platz nehmen und Rede und Antwort stehen.

Herbert Palmen (SPD) erklärte, dass seine Fraktion mit Ideen wie einem Wasserspielplatz in den politischen Gremien gescheitert sei: „Der Vorschlag wurde von den anderen Fraktionen abgelehnt.“ Der neue Technische Beigeordnete Harald Droste lobte die Ideen: „Ich bin total begeistert.“ Er versprach, dass die Ideen im Planungsamt angeschaut und geprüft würden.

Aber die Ideengeber nahmen nicht nur Lob, sondern weitere Anregungen entgegen. Eine davon ist die Kooperation mit den Geschäftsleuten in der Innenstadt. Christian Horn (CDU) sagte: „Ihr habt Großartiges geleistet.“ Er lud zu weiteren Diskussionen ein. Und er fügte hinzu: „Ich möchte euch auch unbedingt stärken und total ermutigen dranzubleiben.“ Dirk Salewski (FDP) erklärte, dass aufgrund der angespannten Haushaltslage längst nicht alles sofort umsetzbar sei: „Wir müssen dicke Bretter mit einem dünnen Bohrer bohren.“