Volkshochschule Kaarst Was tun gegen immer heißere Hitzeinseln in der Stadt
Kaarst · Es wird immer wärmer auf der Welt, und auch in Kaarst. Sommerliche Hitzeinseln in den Innenstädten werden zunehmend zur Belastung. Tipps, wie man die Stadt abkühlen kann, gab es in einem spannenden Vortrag der VHS.
Die Zahl der Tage mit Tagestemperaturen von 30 Grad und mehr könnte in den nächsten Jahren von aktuell fünf bis sechs auf bis über 30 Tage steigen. Für die Menschen wäre das eine außerordentliche Belastung. Aber es gibt gewisse Möglichkeiten, die Hitze in den Städten zu verringern. Auf Einladung von „Health for Future“ Kaarst, verriet Monika Steinrücke vom Büro für Klimauntersuchungen in Bochum im Kaarster VHS-Haus, wie diese Auswirkungen verringert werden können. Das Publikum erfuhr, dass Oberflächentemperaturen – auch die von Kaarst – regelmäßig von einem Satelliten gemessen werden. Es sind überwiegend bebaute Flächen, die auf über 30 Grad erhitzt werden. Aber auch abgeerntete Felder erwärmen sich schnell und wenn der Boden besonders trocken ist, noch mehr. Aber sie kühlen nachts auch schnell wieder ab. Ganz anders die bebauten und sonstwie versiegelten Flächen: Sie geben die Wärme langsam auch in der Nacht ab. Die Satellitenaufnahme zeigt deutlich, dass vor allem die Industrieflächen er hohen Temperaturen zu Hitzeinseln werden. „Jede Stadt hat ihre eigene Klimaanlage“, sagte Monika Steinrücke: Freiflächen helfen, die Luft abzukühlen. Das geht aber nur so lange gut, bis ein Hindernis auftaucht, sei es ein Gebäude oder auch ein Wäldchen. „Diese Klimaanlage wirkt wie ein Ventilator, der auf der niedrigsten Stufe eingeschaltet ist“, erklärte die Referentin. Verbessern lässt sich diese „Klimaanlage“, indem man Kaltluftbahnen frei lässt. In Kaarst gebe es nicht so ein tolles Kaltluftsystem. Aber die Hitzeinseln sind auch nicht so stark ausgeprägt wie in größeren Städten. Die Hitzestufe Rot, wie es sie in Kaarst zum Teil gibt, wird hier als grenzwertig eingestuft, in Großstädten würde man sagen „geht ja noch“. Der Ist-Zustand ist also schon jetzt bedenklich. Die Lage wird sich aber weiter verschärfen. Alt sein und in der Dachgeschosswohnung in einer Großstadt leben: Diese Konstellation könnte zunehmend lebensgefährlich werden. Für eine Verbesserung gibt es viele gute Ideen. Die Besucher des höchst interessanten Vortrags erfuhren unter anderem, dass eine Verschattung von Plätzen helfen kann, das Springbrunnen mit einer Abkühlung der näheren Umgebung um sieben Grad mehr leisten können als ein Baum und dass helle Straßenbeläge und Pflasterungen von Gehwegen weit weniger Hitze abstrahlen. Asphalt kann mittags um die 50 Grad heiß werden, ein helles Pflaster nur 20 Grad, es hält aber die Wärme bis in die Nacht hinein.