Kaarster hoffen, den Bau des Konverters abzuwenden
Gohr sei besser umzusetzen, meint der Landrat.
Kaarst. „Gut ist, dass Amprion die Flächen Nummern drei und fünf — nördlich von Kaarst, an der Autobahnausfahrt Kaarst-Nord, und westlich von Bauerbahn, hinter der Braunsmühle — nicht mehr in die Standortfindung einbeziehen will“, sagt Bürgermeister Franz-Josef Moormann. Vorhalten lassen, betont der Verwaltungschef, müsse sich Amprion in Bezug auf die im Regionalplan für Auskiesung vorgesehene Dreiecksfläche aber das Verlassen der eigenen Leitlinien. „Die Raumordnung“, sagt Moormann, „war ursprünglich das maßgebliche Kriterium.“ Nunmehr spreche Amprion von einer „unternehmerischen Entscheidung“. „Ich bin gespannt, wer am Ende den Vorzug erhält: die Energie- oder die Kieswirtschaft?“
Ähnlich sieht das auch die „Initiative gegen den Konverter Kaarst/Büttgen/Bauerbahn“. Dass Amprion die Dreiecksfläche zum Standortfavoriten erklärt, sei zu erwarten gewesen, heißt es in einer Presseerklärung. Allerdings verfüge die Stadt Kaarst im Vergleich über die kleinste Gesamtfläche und — nach Neuss — die höchste Einwohnerdichte. Da seien zusätzliche Belastungen unzumutbar.
Dass der Standortbereich an der bestehenden Anlage Gohrpunkt planerisch leichter durchzusetzen wäre, bestätigt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Entscheidend sei aber das Erreichen einer „relativen Akzeptanz“ bei der Bevölkerung. Was nun anstehe, sei ein schwieriger Abwägungsprozess.
Hans-Christian Markert, Kaarster, Landtagsabgeordneter für die Grünen und Vorsitzender des Umweltausschusses im Kreis, sagt: „Wir müssen die Betroffenen zu Beteiligten machen, also: Die Anwohner transparent in den Entscheidungsprozess einbeziehen.“
Derweil gibt sich die Kaarster CDU kämpferisch: „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, diesen Standort zu verhindern“, sagt Partei- und Fraktionschef Lars Christoph.