Politik: Votum für die Bussardstraße
Der Schulausschuss beschließt mehrheitlich, die Grundschule Stakerseite zum Schuljahr 2014/15 zu verlegen.
Kaarst. Die Sitzung wurde mit Spannung erwartet, die Entscheidung überrascht nicht: Mit neun Ja- und sechs Neinstimmen hat der Schulausschuss am Donnerstagabend die Verlegung der Grundschule Stakerseite zur Bussardstraße beschlossen. Der Umzug soll zum Schuljahr 2014/15 erfolgen. Die Politik folgt damit mehrheitlich und nach geheimer Abstimmung dem Verwaltungsvorschlag.
Bis zum Sommer 2010 gab es in Kaarst vier Grundschulen, von denen eine (Albert-Schweitzer-Schule an der Bussardstraße) wegen zu geringer Neuanmeldungen aufgegeben werden musste. Nun geht es um den zukünftigen Standort für die dritte Grundschule.
CDU und FDP machten sich für die offenkundig kostengünstigere Variante Bussardstraße, die laut Verwaltung mit Erweiterungsbau und Sanierung zirka 1,2 Millionen Euro kosten würde, stark. In der Sitzung wurden zunächst alle Argumente von den Vertretern beider Seiten (Umzug an die Bussardstraße und Neubau Stakerseite, Pestalozzistraße) sachlich vorgetragen. Die mehr als 50 Zuhörer unterstützen die Anträge der Oppositionsparteien (SPD, Grüne, UWG und Zentrum), die am Schulstandort Stakerseite einen rund 3,7 Millionen Euro teuren Neubau forderten, lautstark mit Beifall und reagierten auf die Ausführungen von FDP und CDU mit Gelächter.
Hanno Wilsch (FDP) verteidigte den Antrag seiner Fraktion: „In der jetzigen Finanzsituation wäre es eine untragbare Zumutung, einen teuren Neubau zu beschließen. Der nicht unmittelbar betroffene Bürger würde das nicht verstehen.“
SPD-Ratsherr Ulf Imiela warf CDU-Chefin Dorothee Zillmer „Fraktionszwang“ vor: „Lösen Sie sich in dieser wichtigen Entscheidung von Ihrer Fraktion, stimmen Sie dem Elternwillen zu. Es wird hier keine Sache entschieden, sondern über viele kleine Menschen.“
Zillmer verteidigte die Geschlossenheit der CDU: „Wir üben politisch notwendige Fraktionsdisziplin, ohne die die Arbeit im Stadtrat nur schwer möglich wäre. Wir haben eine sehr hitzige Diskussion innerhalb der Fraktion geführt.“
Die Stakerseite-Schulleiterin Christa Roehlike argumentierte für den Neubau ihrer Schule: „Die Grundschule Stakerseite ist die einzige, die seit Jahren steigende Anmeldezahlen verbucht. Eigentlich wollen Sie unsere Schule gar nicht verlagern, Sie wollen nur, dass das Gebäude an der Bussardstraße wieder besetzt wird. Die Grundschule wird dort nicht angenommen.“