„Randvoll-Unverpackt“ in Kaarst In Kaarst wird nicht mehr verpackt
Kaarst · Aus dem „Brotkörbchen“ wird am 2. Mai ein Supermarkt ohne Verpackungsmüll.
. Claudia Grawe strahlt mindestens genauso wie ihr frisch renoviertes Ladenlokal an der Kaarster Straße: Das ehemalige „Brotkörbchen“ hat sie in den vergangenen Monaten mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Familie in das „Randvoll-Unverpackt“ verwandelt – in ihrem Laden kommt alles ohne Verpackung aus und wird lose verkauft. Integriert ist ein kleines Café, denn dessen Verwirklichung war der eigentliche Traum von Claudia Grawe, die früher als Kinesiologin gearbeitet hat. Ihre Tochter Marah, die als Studentin auch im Laden mithelfen wird, setzt auf Nachhaltigkeit und so kam die Idee auf, ein neues Modell für Unverpacktes in Kaarst einzuführen.
Über eine ganze Wand erstrecken sich viele so genannte „Bulk-bins“ – große Glasbehälter mit Flocken, Nüssen, Samen, Getreide und vielem mehr, aus denen die gewünschte Menge „abgezapft“ werden kann. „Der Kunde wiegt zuerst seinen mitgebrachten Behälter, dann füllt er ihn und wir ziehen das Gewicht des Behälters ab. Bezahlt wird nur das Produkt“, erklärt Claudia Grawe das Prinzip. Wer nichts zum Abfüllen mitbringt, kann Schraubgläser und Blechdosen zu einem geringen Preis erwerben. Auch Stoffbeutel in diversen Größen liegen bereit. Das Wichtigste: Es sind ausschließlich Bio- und Fair-Trade-Produkte im Angebot, zudem Marmeladen, Honig und Fruchtsäfte aus der Region. Gläser mit Süßigkeiten für Veganer locken ebenso wie glutenfreie Produkte oder Tee mit Musterröhrchen zum Schnuppern. Sehr große Glasbehälter enthalten Mehl, Zucker und Backzutaten – kleine Holzschaufeln zum Abfüllen liegen obenauf. Auch nachhaltige Hygieneartikel sind vorhanden: Spülbürsten aus Holz, Frischhaltetücher aus formbarem Bienenwachs sowie Naturseifen ohne Palmfett, Shampoos und zu 100 Prozent abbaubare Putz- und Waschmittel warten auf Abnehmer. Milch von Kuh, Schaf und Ziege gibt es nur in Glasflaschen. keld