Handball/DHC: Erstes Spiel nach dem Schiedsspruch
Der DHC Rheinland gastiert auf seiner Erstliga-Abschiedstournee morgen bei der HSG Wetzlar.
Dormagen. Die HSG Wetzlar ist ein weitsichtiger Verein. Der Tabellenelfte der Handball-Bundesliga ist drei Spieltage vor dem Ende der Saison 2010/11 kräftig dabei, seinen Spielerkader für die kommende Saison zusammenzustellen. Ziel der HSG ist es, langfristig eine gute Rolle in der höchsten deutschen Spielklasse zu spielen. Aber auch in der Planung seines nächsten Heimspiels am morgigen Samstag hat der Verein Weitsicht bewiesen. So hat die Vereinsführung den Spielbeginn gegen den DHC Rheinland um eine Stunde vorverlegt. Anwurf ist nun um 18 Uhr.
Eine Begründung liefert der Verein gleich mit: Am gleichen Abend findet um 20 Uhr das DFB-Pokalfinale zwischen Schalke und Duisburg statt. „Wir wollen allen Sportbegeisterten die Möglichkeit geben, auch dieses Highlight zu verfolgen“, heißt es auf der HSG-Website.
Während Wetzlar sich also als planungssicher erweist, scheint seit dieser Woche auch für den DHC Rheinland wieder einiges sicherer zu sein als noch vor Wochenfrist. Seit dem Entscheid des neutralen Schiedsgerichts der Handball-Bundesliga zugunsten der Dormagener in Sachen Lizenzerteilung für die 2. Bundesliga, weiß man am Rhein zumindest, dass es mit dem Profi-Handball weitergehen wird. Insolvenzverwalter Dirk Andres lässt keinen Zweifel daran, dass „wir den vom Schiedsgericht gesetzten Termin zur Beendigung des Insolvenzverfahrens am 10. Juni einhalten werden. Dann wird auch in der kommenden Saison in Dormagen Profi-Handball gespielt.“
Nach dieser „freudigen Nachricht“ gilt es für Trainer Kai Wandschneider in seinen letzten drei Spielen als DHC-Trainer noch einmal alle Kräfte zu sammeln: „Doch da bin ich guten Mutes. Wer die Mannschaft zuletzt gesehen hat, der weiß, welchen Charakter sie in sich trägt. Auch als keiner wusste, wie und ob es hier weitergeht, haben sich alle in den Dienst der Sache gestellt. Das nenne ich Professionalität, auch wenn die Mannschaft noch so jung ist. Da können sich andere Mannschaften eine Scheibe von abschneiden.“
Gegen Wetzlar hofft Wandschneider denn auch auf ein befreites Aufspielen seiner Truppe: „Doch wir sollten uns keinen Illusionen hingeben. Wetzlar ist hoher Favorit. Bei uns muss schon alles passen, wenn wir da etwas mitnehmen wollen.“
Doch der dienstälteste Bundesliga-Coach glaubt auch daran, dass „wir auswärts endlich einmal wieder was reißen müssten. Wenn wir an unsere Heimauftritte anknüpfen können, kann es eine enge Partie werden.“ Die gab es bereits im Hinspiel, in dem der DHC mit einer 14:10-Führung in die zweite Halbzeit startete, am Ende sich aber mit 25:26 geschlagen geben musste. „Vielleicht können wir uns dafür ja revanchieren“, sagt Wandschneider.