Elephants haben den neuen Kader zum Großteil beisammen

Neuer Guard beim Basketball-Regionalligisten wird Justin Blanks. Der US-Amerikaner erzielte im College 20,4 Punkte im Schnitt.

Foto: salz

Grevenbroich. Seinen Trainerposten mag er an Simon Bennett abgegeben haben, aber auch als Manager des Basketball-Regionalligisten NEW Elephants Grevenbroich macht Hartmut Oehmen Nägel mit Köpfen. Das Team für die kommende Saison steht zum Großteil bereits.

Im aktuellen Kader fehlen drei Spieler, die in der vergangenen Spielzeit maßgeblich an der Vizemeisterschaft mitgewirkt hatten: Topscorer Gerrell Martin ist sehr guter Dinge, dass ihm das fantastische Jahr in der Schlossstadt diesmal den ersehnten Vertrag in einer professionellen Liga beschert. Auch die auf Anhieb zu Publikumslieblingen avancierten Zwillinge Marcus und Malcolm Delpeche haben das Interesse zahlungskräftigerer Klubs geweckt. „Sie haben einen Haufen anderer Angebote“, sagte Oehmen jüngst, der die Chance, dass zumindest einer der beiden mit britischen Pässen bestückten Sympathieträgern aus den USA an die Erft zurückkehrt, gering sieht.

Aber Oehmen ist fest davon überzeugt, trotz gewohnt schmalem Budget („Unsere finanzielle Situation ist alles andere als rosig“) mehr als adäquaten Ersatz verpflichtet zu haben. Der neue Mann aus Übersee ist Justin Blanks. Der 1,93 Meter große Combo-Guard spielte zuletzt für die McKendree University in der zweiten College-Division der USA und stach für Oehmen aus einer von ihm gesichteten Liste von mehr als 70 Universitätsabgängern heraus.

Nach einem persönlichen Gespräch holte sich der Manager auch das Okay bei Simon Bennett und Spielmacher Farid Sadek ab. Seine Kurzbeschreibung: „Justin Blanks ist sprunggewaltig, antrittsschnell und hatte im College den Ball in der Crunch-Time in der Hand.“ Im letzten Jahr an der Uni legte Blanks in 28 Partien im Schnitt 20,4 Punkte auf und verwandelte 41,2 Prozent seiner Würfe von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Harry Statham, sein Coach am im Bundesstaat Illinois gelegenen McKendree College, sagt über seinen jetzt ehemaligen Schützling: „Justin ist ein großer Guard, der weiß, wo der Korb hängt. Er kann den Ball aber auch als Aufbauspieler nach vorne bringen.“

Ebenfalls neu ist David Markert: Der 24-Jährige war bei den Elephants bereits vor der vergangenen Saison ein Thema, stand im Sommer sogar schon auf dem ersten Mannschaftsfoto, erhielt dann (aus Kostengründen) aber keinen Vertrag und wechselte zum Süd-Regionalligisten BC Hellenen München. Weil ihn sein Job wieder zurück in die Region gebracht hat, schließt er sich nun wirklich den Elephants an. Denen ist er willkommen — zum einen als Unterstützung für Farid Sadek im Aufbau, zum anderen als zusätzlicher „Local Player“. Denn ab dieser Saison müssen zu jedem Zeitpunkt mindestens zwei Spieler auf dem Feld stehen, die in der Jugend zwei Jahre für einen deutschen Verein am Ball gewesen sind.

Den Grevenbroichern bereitet die Regel allerdings kaum Kopfzerbrechen, denn davon betroffen ist in der aktuellen Truppe neben Blanks nur der mit einem kroatischen Pass ausgestattete Bosnier Marko Boksic. Der feine Techniker ist den Elephants ebenso erhalten geblieben wie Farid Sadek, Lennart Jördell, Bastian Becker und Max Boldt, der mit dem vom Ligarivalen BG Kamp-Lintfort zu den Elephants gewechselten Gideon Schwich einst gemeinsam in Aachen gespielt hat.

Der nur 1,93 Meter große Center Schwich sei ein Arbeitstier, sagt Oehmen: „Mir imponiert sein Kämpferherz. Er hat sich in allen Spielen gegen uns total reingehauen, obwohl sein Team absolut chancenlos war.“