Allerdings gab der TVK-Coach auch zu, dass "man die Mannschaft jetzt erst einmal einen Augenblick der ausgelassenen Freude gönnen muss, denn sie hat eine grandiose Leistung vollbracht."

Vor nur etwas mehr als 600 Zuschauern in der Krefelder Glockenspitzhalle hatten sich die Korschenbroicher einmal mehr als Pokalschreck erwiesen. Nach Erstliga-Absteiger HSG Düsseldorf war Großwallstadt bereits die zweite favorisierte Mannschaft in der laufenden Pokalrunde, die gegen den TVK die Segel streichen musste.

Beim 25:24 (12:10) Erfolg der Niederrheiner hob Khan, der ansonsten immer gerne von geschlossenen Mannschaftsleistungen spricht, vor allem zwei Spieler hervor: "Oliver Mayer hatte heute einen großen Tag. Sechs Siebenmeter pariert man nicht allzu häufig. Darüber hinaus hat mich Jörn Ilper erneut überzeugt. Was er sowohl defensiv als auch offensiv heute geleistet hat, war spielentscheidend. Er scheint seinen zweiten, nein, seinen dritten Frühling zu erleben."

Ilper, den man selten so motiviert im TVK-Trikot gesehen hat wie in der Partie gegen den TVG, wollte von den Lobpreisungen aber gar nichts hören: "Ich bin immer nur so gut wie meine Nebenleute. Und die haben es mir heute leicht gemacht." Der 35-jährige Routinier zeigte sich aber vor allem auch von den Gegnern enttäuscht: "Was Großwallstadt hier gespielt hat, war erschreckend schwach. Mit einer solchen Leistung würdest du wahrscheinlich auf Dauer nicht mal die zweite Liga halten."

So sah es auch TVG-Trainer Michael Biegler, der seine Trainerlaufbahn beim TSV Bayer Dormagen begann: "Wir haben den Pokalfight zu keinem Zeitpunkt angenommen. Meine Spieler dachten wohl, den TVK hier im Spaziergang besiegen zu können und haben meine Warnungen in den Wind geschlagen."

Für die Korschenbroicher geht es nun am Samstag in der 2. Bundesliga mit der Partie gegen Aufsteiger TV Groß-Umstadt weiter. "Und da müssen wir absolut auf der Hut sein", warnt Khan vor dem Gegner.