Abfallgebühren sinken in Meerbusch erst 2019

Entsorgungskosten im Kreis fallen 2018 niedriger aus. Das wirkt sich positiv auf die Städte aus.

Foto: Rhein-Kreis

Gute Nachrichten für Meerbusch: Zum Jahreswechsel profitieren die Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss von sinkenden Entsorgungskosten, denn der Kreis reduziert seine Abfallgebühren. Damit stehen die Chancen gut, dass die Bürger von ihren Kommunen keine höheren, sondern vielleicht sogar niedrigere Gebührenbescheide erhalten. In Meerbusch könnte das 2019 der Fall sein, für 2018 bleiben die Abfallbeseitigungsgebühren zunächst auf dem Niveau von 2017 — es gibt also keine Erhöhungen.

Grundsätzlich gilt: „Beim Abfall ist der Kreis für die Entsorgung zuständig, die Städte haben Einfluss auf die Kosten für das Einsammeln und den Transport“, erklärt Dana Frey, Abteilungsleiterin Umweltvorsorge bei der Stadt Meerbusch. „Bei der Gebührenkalkulation für 2018 haben wir die Information über die positive Entwicklung bei der Entsorgung bereits insofern einkalkuliert, als dass es in Meerbusch keine Gebührenerhöhung gibt. Sollte sich herausstellen, dass wir im kommenden Jahr mehr Geld einnehmen, als benötigt wird, besteht die Möglichkeit, diesen Überschuss innerhalb der nächsten vier Jahre anzurechnen. Das heißt, 2019 könnten die Abfallbeseitigungsgebühren in Meerbusch sinken, insofern sind die guten Nachrichten aus dem Kreis auch gute Nachrichten für unsere Stadt.“

Die Ermäßigungen empfohlen hatte der Planungs- und Umweltausschuss dem Kreistag nach einem entsprechenden Bericht von Kreisumweltdezernent Karsten Mankowsky. „Durch geschickte Ausschreibungen und Umstrukturierungen konnten die im Rhein-Kreis im regionalen Vergleich ohnehin schon günstigen Entsorgungstarife für Städte und Gemeinden weiter reduziert werden“, so Mankowsky. Der Kreis hatte sich entschlossen, zum 31. Dezember 2016 einen bewährten, aber bereits seit 20 Jahren laufenden Entsorgungsvertrag weitgehend zu kündigen und die beiden zentralen Einrichtungen, die Kompostierungsanlage in Korschenbroich und die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage auf der Deponie Neuss-Grefrath, zu übernehmen. Die Erwerbsrechte hatte sich der Kreis bereits bei Vertragsbeginn vor 20 Jahren gesichert.

Nach der Übernahme der Anlagen sind in vielen Kostenpositionen die Gewinn- und Risikozuschläge der bisherigen Inhaberin sowie teilweise auch Mehrwertsteuerzahlungen entfallen. Gleichzeitig hatte sich der Kreis entschlossen, die Betriebsführung der Anlagen, die Entsorgung der behandelten Restabfälle in den umliegenden Müllverbrennungsanlagen und etliche andere Leistungen neu auszuschreiben.

Die Abfallentsorgungsgebühren 2018 werden sich demnach für Rest- und Sperrmüll auf 172,39 Euro pro Tonne statt derzeit 175 Euro belaufen. Außerdem steigt nächstes Jahr die Vergütung für Altpapier von jetzt noch 97,44 Euro pro Tonne auf 123,78 Euro. Unverändert bleiben die Gebühren für Bioabfall von 80 Euro pro Tonne und die pauschale Gebühr von zehn Euro für Kleinanlieferungen. Für Elektroschrott soll keine Vergütung erfolgen. Sie wäre so gering, dass ihre Auszahlung den Abrechnungsaufwand nicht rechtfertigen würde, heißt es. Daher würden die E-Schrott-Einnahmen zur Senkung der Restabfallgebühr genutzt.

Für einen 60-Liter-Restabfallbehälter zahlen die Meerbuscher im kommenden Jahr 96 Euro, für 80 Liter 124 Euro, für 120 Liter 179 Euro, für 240 Liter 338 Euro, für 1100 Liter 1529 Euro, mit wöchentlicher Leerung 3058 Euro, mit einer Leerung zweimal pro Woche 6115 Euro. Eine zusätzliche 240- Liter-Bioabfalltonne kostet 75 Euro pro Jahr, die Gebühr für einen 70-Liter-Restabfallsack liegt bei 4 Euro pro Stück.