Bauvorhaben: Böhlerstraße bleibt strittig
Auch Düsseldorf plant am Standort Böhler ein neues Wohngebiet mit 900 Einheiten.
Büderich. Die Stadt Düsseldorf plant auf einer 13 Hektar großen Fläche in Heerdt zwischen Hansaallee und Willstätterstraße sowie entlang der Böhlerstraße, ein neues Wohngebiet zu errichten. Insgesamt 900 Wohneinheiten, vorwiegend im Geschosswohnungsbau, sind vorgesehen, dazu soll unter anderem eine viergruppige Kindertagesstätte entstehen.
Die Stadt Meerbusch hat nichts gegen die Realisierung der Pläne — vorausgesetzt, die Verlängerung der Böhlerstraße zur A52-Anschlussstelle in Büderich wird endlich angepackt. Damit hat es Düsseldorf aber bekanntlich seit Jahren nicht eilig, und daran ändert auch der neue Bebauungsplan nichts. Allenfalls „mittelfristig“ werde an eine Umsetzung gedacht. Die Stellungnahme Meerbuschs ist Thema im Planungsausschuss am 7. Mai.
Die Stadt Meerbusch verfolgt mit dem Ausbau der Böhlerstraße eigene Interessen, kommt doch nach jahrelangem Stillstand endlich auch in die Planung auf dem Böhler-Erweiterungsgelände Bewegung. Rund 150 Wohneinheiten sind auf der 260 000 Quadratmeter großen Fläche vorgesehen, in einer zweiten Bauphase soll die Vermarktung von Gewerbeflächen folgen.
Zur Entlastung von Büderich wäre die Fortführung der Böhlerstraße entlang des Laacher Abzugsgrabens geradezu zwingend notwendig. Für den vierspurigen Ausbau ist eine Investionssumme von insgesamt 4,4 Millionen Euro angesetzt, die beide Städte sich teilen sollen. Baurecht liegt vor, konkrete Pläne gibt es seit 2009.
Die Zentrumspartei hat angesichts der neuen Stadtquartiere beidseitig der Böhlerstraße die Diskussion um die Zukunft des maroden Hallenbades in Büderich um eine Nuance erweitert. Da das städtische Schwimmbad in Oberkassel in absehbarer Zeit schließen und durch einen Neubau ersetzt werden soll, könnte sich der Stadtverbandsvorsitzende Wolfgang Müller eine interkommunale Schwimmbad-Kooperation vorstellen.
Der ideale Standort für ein neues Bad, das Büderich wie auch den Düsseldorfer Westen glücklich machen würde, wäre in seinen Augen genau dieser Bereich an der Böhlerstraße.
„Angesichts der bekannt prekären Finanzsituation der Kommunen sind künftig derartig kostenintensive Projekte in alleiniger Trägerschaft kaum noch finanzierbar, sondern nur noch im Verbund mit anderen Kommunen“, erklärt Müller in einem Schreiben an den Düsseldorfer Planungsdezernenten Gregor Bonin. Anliegen des Zentrums sei es daher, im Vorfeld zu erörtern, inwieweit seitens Düsseldorf diesbezüglich Überlegungen relevant sein könnten.