Büderich: Bauruine mit neuem Leben füllen

Der Sportpark am Eisenbrand in Büderich ist wieder offen. Noch ist alles etwas provisorisch.

Büderich. Das Gebäude drohte zum Schandfleck in dem so ambitioniert geplanten Freizeitpark am Eisenbrand in Büderich zu werden. Doch die Zeiten, in denen das aufgegebene und leer stehende Tennis- und Squash-Center am Hülsenbuschweg als marode Bauruine vor sich hin zu modern drohte, sind scheinbar vorbei. Seit einer Woche ist der Sportpark wieder eröffnet.

Vor fast genau einem Jahr kaufte Wolfgang Wißner von der Neusser Verwaltung KG - laut Creditreform eigentlich spezialisiert auf die Vermittlung von Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen für Dritte - das rund 20.000 Quadratmeter große Areal, nachdem der Vorbesitzer wegen der hohen Pachtzahlungen an die Stadt finanziell Schiffbruch erlitten hatte.

Der neue Eigentümer begann sofort mit der Behebung der gröbsten Schäden. "Wir haben die Wasserschäden und den Schimmelbefall im kompletten Sanitärbereich und in den Umkleiden beseitigt sowie vor allem das Dach repariert", erklärt Wißner. Ziel sei es immer gewesen, möglichst frühzeitig zumindest die fünf Tennis- und vier Badmintonplätze wieder freizugeben, um dann Schritt für Schritt das komplette Areal zu sanieren.

Auf lange Sicht soll auch das Restaurant wieder eröffnet und Hand an die Außenplätze gelegt werden. "Das ist aber Zukunftsmusik, wir gehen sukzessive vor", sagt Wißner, der über konkrete Summen, die eine komplette Renovierung kosten könnte, nicht gerne redet.

Das Sagen in dem Sportkomplex hat momentan Oskar Wann. Der 59-Jährige fungiert mit einem Kompagnon als Betriebsleiter und ist zu dem Job nach eigener Aussage "wie die Jungfrau zum Kinde" gekommen. "Eigentlich wollte ich hier nur Tennis spielen, stand aber vor verschlossener Tür."

Seine Visionen scheinen Wißner überzeugt zu haben, denn Wunn hat viel vor. "Der Squashbereich ist die nächste Baustelle, die wir uns vorknöpfen werden." Wunn will zwar zwei oder drei Plätze beibehalten, kann sich aber gut vorstellen, die anderen für eine Art Indoor-Beach zu opfern, der dann sportlich multifunktional nutzbar sein soll. Auch Veranstaltungen (Tanzen, Kleinkunst, Konzerte) könnten später einmal rund um die heutige Squash-Bar stattfinden.

Wunn hat ein besonderes Augenmerk auf die Jugend geworfen. "Ich habe schon darüber nachgedacht, ob man nicht eine Art Disco-Tennis oder -Badminton mit Musik nach 22 Uhr anbieten sollte. Außerdem gibt es jetzt schon eine Stand-by-Karte für 90 Euro pro Saison, mit der Jugendliche immer ein Spielrecht haben, sofern Plätze nicht reserviert sind."

Gerade die Tennisspieler des benachbarten Vereins Grün-Weiß-Rot würden die Courts bereits wieder rege nutzen. Wunn: "Ich bin optimistisch, dass das hier klappt."