Rhein-Kreis Neuss tritt Region Köln/Bonn bei: Bindeglied zwischen den rheinischen Zentren

Der Verein ist ein Zusammenschluss von drei Städten, fünf Landkreisen sowie Wirtschaftskammern, Sparkassen, Gewerkschaften und dem Landschaftsverband Rheinland. Die Verantwortlichen sehen viele Vorteile.

Rhein-Kreis Neuss/Köln. "Eine Eigenschaft des Rheinländers ist seine Bescheidenheit. Aber wenn es darum geht, die Marke Rheinland zu etablieren, ist das nicht angebracht. Dafür wollen wir eintreten", sagt Landrat Dieter Patt nach dem offiziellen Beitritt des Rhein-Kreises Neuss zur Region Köln/Bonn am Montagabend in Köln.

Der Verein ist ein Zusammenschluss von drei Städten, fünf Landkreisen sowie Wirtschaftskammern, Sparkassen, Gewerkschaften und dem Landschaftsverband Rheinland. Ziel dieses Bündnisses ist es, die Wirtschaft und die Lebensqualität zu stärken und das Rheinland zur Metropol-Region zu machen.

Dabei betont Patt, dass der Beitritt des Rhein-Kreises nicht gegen Düsseldorf gerichtet ist. "Wir gehören auch weiter zur Region Düsseldorf und Mittlerer Niederhein. Aber wir sehen uns als Bindeglied zwischen den großen rheinischen Zentren. Wer von der einen zur anderen Stadt reisen möchte, kommt an uns nicht vorbei", sagt Patt. Er habe den Beitritt auch mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers besprochen, der dies sehr begrüßt hätte.

Zwischen Köln und Neuss sieht Patt viele Verbindungen. "Das beginnt mit der Belagerung der Stadt durch Karl den Kühnen, wo uns die Kölner zur Hilfe geeilt sind, geht weiter mit Kardinal Frings und ist heute zum Beispiel durch den Grüngürtel dokumentiert, der uns verbindet", erläutert der Landrat, bevor er mit einem Kölsch mit seinem Duzfreund, dem Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma, auf den Beitritt anstößt.

Wichtig seien starke Regionen auch mit Blick auf Europa. "Da wird sich noch viel bewegen und wir sollten hier im Rheinland den Anschluss nicht verpassen", betont Patt.

Der Vorstandsvorsitzende der Region Köln/Bonn und Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Frithjof Kühn, sieht den Verein auf einem guten Weg. "Dieser Zusammenschluss hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt und gewinnt durch den Beitritt des Rhein-Kreises Neuss weiter an Stärke."

Für den Kölner Oberbürgermeister kommt es vor allem darauf an, das Rheinland als internationale Marke zu etablieren: "Solche Dinge können wir mit einem neuen Mitglied wie dem Rhein-Kreis in Zukunft besser stemmen", sagt Fritz Schramma, der Wert auf eine starke Wirtschafts- und Wissenschaftslandschaft in der Region legt.