Diskussion um Stadtarchiv Heimatkreis will Archiv behalten
Die Diskussion um den Standort des Stadtarchivs geht weiter.
Die Heimatgeschichte erforschen und dokumentieren, Denkmäler schützen sowie Mundart und Brauchtum pflegen. Das sind einige der Dinge, um die sich der Heimatkreis Lank kümmert. Regelmäßig nutzen die Vereinsmitglieder dafür auch das Stadtarchiv Meerbusch. Um das gab es zuletzt jede Menge Diskussionen: Weil die Stadt Räume für mehr Schüler braucht, überlegt die Verwaltung, das Stadtarchiv aus der Adam-Riese-Schule auszulagern und dem Kreisarchiv zu übergeben.
„Deshalb haben wir uns im Vorstand, Beirat und in der Archivgruppe des Heimatkreises eingehend mit der Problematik ,Verlegung Stadtarchiv’ beschäftigt“, sagt Vorsitzender Franz-Josef Jürgens. „Im Namen der mehr als 500 Heimatkreis-Mitglieder appelliere ich an den Rat der Stadt, an die Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und an die Meerbuscher Stadtverwaltung, das Archivgut und damit das Gedächtnis unserer Stadt auf jeden Fall dauerhaft in Meerbusch unterzubringen.“
Es sei zwar selbstverständlich, dass der Bedarf an Schulraum Vorrang vor der Unterbringung des Stadtarchivs habe, betont er. „Insofern ist die Verlagerung der jetzigen Archivräume wohl unumgänglich.“ Was für die Mitglieder des Heimatkreises allerdings überhaupt nicht in Frage kommt: dass das Archiv die Stadt verlässt. „Überlegungen, das Stadtarchiv in eine Einrichtung des Rein-Kreises Neuss außerhalb der Stadtgrenzen Meerbuschs zu verlagern, erteilt der Heimatkreis Lank eine klare Absage“, macht Jürgens im deutlich. „Würde hingegen eine solche Kreiseinrichtung innerhalb Meerbuschs angeboten, könnte eine solche Lösung aus wirtschaftlichen Gründen sicher sinnvoll sein.“
Das Stadtarchiv liegt dem Heimatkreis auch deshalb am Herzen, weil das umfangreiche Pfarrarchiv der Stephanus-Pfarre Lank ebenfalls Bestandteil dessen ist. Jürgens: „Dieses historisch bedeutsame Archivgut sollte auf keinen Fall das Stadtgebiet verlassen.“ Außerdem fordern die Heimatkreis-Mitglieder, die Archiv-Inhalte nicht auf verschiedene Standorte zu verteilen. „Das Archivgut und alle weiteren Materialien wie Sammlungen, Ansichtskarten, Pressedokumentationen und Plakate sollten in einer einzigen Einrichtung verbleiben.“
Der Heimatkreis Lank begrüßt es „ausdrücklich“, dass die Stadt Meerbusch derzeit daran arbeite, „eine Lösung zu finden, die das Archivgut auf Dauer in Meerbusch belässt“. Auch eine Übergangslösung hält Jürgens für möglich. „Trotz aller vorstellbarer Kosten sollte man, wenn eine Unterbringungsmöglichkeit in vorhandenen Gebäuden in Meerbusch nicht gefunden oder realisiert werden kann, auch eine temporäre Unterbringung und einen späteren Neubau in die Überlegungen mit einbeziehen“, schlägt er vor. Und weiter: „Optimal wäre es, das Stadtarchiv zusammen mit anderen Dienststellen der Stadtverwaltung unterzubringen, damit die Öffnungszeiten und ein ordnungsgemäßer Betrieb jederzeit sichergestellt sind.“