Forum Wasserturm: Entscheidung vertagt
Wieder einmal wurde über ein neues Foyer diskutiert. Ein Entwurf wurde mehrfach gelobt.
Im Forum Wasserturm, dem Meerbuscher Theaterraum, wird dank des Engagements von Bert Müllejans, Fachbereich Kultur, schon seit Jahren ein Programm mit Weltklasseformat geboten. Mehr als unbefriedigend dagegen ist die Situation, in der sich der Eingangsbereich den Besuchern aus Meerbusch und der gesamten Region präsentiert. Neu jedoch ist dieses Thema nicht.
Georg Neuhausen, SPD
Es wird seit geraumer Zeit auch im Kulturausschuss der Stadt Meerbusch anhand vorgelegter Entwürfe diskutiert. Allerdings wurde bisher vergeblich nach Lösungen gesucht. Jetzt stand das Thema unter „Entwurf zur Verbesserung der Eingangssituation“ erneut auf der Tagesordnung der Kulturausschuss-Sitzung.
Und damit bekam Dieter Schmoll, Geschäftsführer des Düsseldorfer Architektenbüros RKW Rhode Kellermann Wawroswsky, und Meerbuscher UWG-Stadtrat, das Wort. „Wir haben jetzt das Bistro mit einbezogen und sind zu dem Schluss gekommen, dass eine schlichte Überbrückung des Eingangsbereiches nicht geeignet ist.“ Schmoll erläuterte den Ist-Zustand, führte auf, dass es keinen witterungsgeschützten Vorbereich gibt, die Garderobensituation improvisiert und Bewirtung nicht möglich ist: „Das ist ein unbefriedigender Zustand.“
Ändern würde das ein neues Foyer, das den Hof, das eigentliche Forum und das Bistro auf etwa 17 Meter Breite und rund 5,20 Meter Tiefe verbinden soll: „Der vorhandene Gang, der Theater und Bistro verbindet und auch als Ausstellungsraum genutzt wird, wird zurückgebaut.“ Stattdessen bilden das neue, mit einer bodentiefen Glasfassade, festverglasten Feldern und doppelflügeliger Eingangstür ausgestattete Foyer Bistro und Forum Wasserturm eine Einheit. „Der Hof bleibt erhalten“, versprach Dieter Schmoll.
Dort, im Eingangsbereich sollen zwei Garderoben eingebaut werden, die je bis zu 150 Mäntel fassen: „Auf der Hofseite zum Foyer kann die Garderobenrückwand als Galeriefläche für Ausstellungen genutzt werden.“
Die Ziegelwand des Garagenhofes soll den Gesamteindruck des industriellen Ensembles unterstreichen und ebenfalls als Galeriefläche dienen. Raumhohe Einbaumöbel dienen als Empfangstresen oder Getränkeausgabe. Als Vorteil sieht nicht nur der Architekt die Tatsache, dass Foyer und Veranstaltungsraum separiert werden: „Störungen sind dann passé.“
Lob für den Entwurf, dessen Umsetzung 590 000 Euro kosten würde — Neubau 437 900 Euro plus 152 100 Euro für Einbaumöbel, Anpassung Altfoyer und Außenanlage — gab es von mehreren Seiten. „Wir wollen auf jeden Fall eine Verbesserung und keine einfache Überdachung“, sagte Franz-Josef Jürgens im Namen des Heimatkreises Lank.
Und obwohl allen bewusst ist, dass im Zusammenhang mit dem neuen Foyer im Forum weitere Maßnahmen notwendig sind und eine barrierefreie Toilettenanlage außen vor bleibt, stellte Kulturausschuss Georg Neuhausen (SPD) die Frage: „Was ist uns Kultur wert?“ Er erinnerte: „Wir haben nur dieses eine Theater, und der jetzige Eingangsbereich entspricht keineswegs dem Anspruch der Stadt Meerbusch. Wir sollten das Geld für ein Foyer mit Weltklasseformat anfassen.“
Der Meinung, Investition und Nutzen gegenüber zu stellen, schloss sich Frank Maatz, Erster Beigeordneter, an. Letztendlich aber wurde eine Entscheidung auf Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und CDU bis zur nächsten Haushaltsberatung vertagt.