Gotteshäuser laden zum Verweilen ein
In Bösinghoven und Niederdonk gibt es schöne Rückzugsorte.
Lichterketten leuchten, es duftet nach Glühwein oder gebrannten Mandeln, die Menschen hasten mit To-Do-Listen und Wunschzetteln in der Tasche von einem zum anderen Ort — von adventlicher Besonnenheit, Besinnlichkeit oder Geborgenheit ist wenig zu spüren. Wer in diesem Trubel einen Vorgeschmack auf den wirklichen weihnachtlichen Zauber spüren möchte, muss sich zurückziehen — an einen versteckten Ort, ein Fleckchen, das im Verborgenen darauf wartet, einige Minuten der Ruhe zu spenden.
In Niederdonk, den an weite Grünflächen grenzenden Ortsteil Büderichs, wartet so ein Kleinod darauf, entdeckt zu werden. Wer einmal den Weg in die Wallfahrts- und Gnadenkapelle „Maria in Not“ gefunden hat, kehrt gerne zurück. Jetzt, in der Vorweihnachtszeit, ist für die Besucher eine kleine Krippe aufgebaut. Und jeweils mittwochs vor dem Fest gibt es um 8 Uhr eine Roratemesse.
Nach alter Tradition werden diese auch als Eucharistiefeiern bezeichneten Messen in der Niederdonker Kapelle im Advent frühmorgens vor dem Sonnenaufgang ausschließlich bei Kerzenlicht gefeiert. Aber auch in der wie diese Kapelle zur Katholischen Pfarrgemeinde Sankt Mauritius und Heilig Geist gehörenden Pfarrkirche St. Mauritius gibt es im Advent eine besondere Zusammenkunft. Freitags um 6.30 Uhr wird zu einer halbstündigen Andacht in die Pfarrkirche mit anschließendem Frühstück im Pfarrsaal eingeladen. Eine Anmeldung zu diesen „Frühschichten“ ist nicht erforderlich.
In der Kirche selbst ist eine Krippenlandschaft aufgebaut, die wöchentlich — angelehnt an die Verse zu den alttestamentlichen Lesungen an den Adventssonntagen — die Thematik wechselt. Ab dem dritten Adventssonntag lautet das Thema „Korruption vs. Gerechtigkeit“ und am Heiligabend „Heimatsuche“.
Ein weiterer, eher versteckter Ort der Besinnung befindet sich in Ossum-Bösinghoven. Die zur Pfarrei Hildegundis von Meer gehörende St. Pankratius Kapelle aus dem 11. Jahrhundert lädt idyllisch von der Natur umgeben zum Verweilen ein. Der Mitteltrakt ist das älteste original erhaltene Kirchenschiff in Meerbusch und wurde aus ein Meter dickem Eifeler Tuffstein gebaut. In der Kapelle, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Anbauten, Restaurierungen und auch Neugestaltungen im Eingangsbereich und Vorplatz erfuhr, stehen einige Bänke, die auf das Jahr 1744 zurückgehen.
Dieses Kleinod kann mittwochs, samstags und sonntags von 8 bis etwa 17 Uhr besichtigt werden.