32 Schüler werden Busbegleiter

Schüler der achten Klassen der vier weiterführenden Schulen in Meerbusch sollen im Notfall Zivilcourage zeigen.

Foto: Bauer

Schlechte Presse hat die Rheinbahn in Meerbusch in den vergangenen Tagen genug gehabt. Da kommt das Projekt „Busbegleiter“ wie gerufen, um den Ruf aufzupolieren und zu unterstreichen, dass die Rheinbahn großes Interesse an einem reibungslosen Ablauf ihrer Fahrten hat. Schon zum 17. Mal wurden Schüler der achten Klassen der vier weiterführenden Schulen in Meerbusch zu Busbegleitern ausgebildet. 32 von ihnen erhielten jetzt aus der Hand von Schuldezernent Frank Maatz und Fachbereichsleiter Detlef Krügel sowie von Chantal Kleine, Marketingleiterin der Rheinbahn, ihre Ausweise, die sie berechtigen, an den Haltestellen und in den Bussen dafür zu sorgen, dass mögliche Konflikte gewaltfrei gelöst werden.

„Sie haben dafür ein zweitägiges Training mit Polizei und Rheinbahn absolviert, bei dem in Rollenspielen geübt wurde, wie man auf brenzlige Situationen reagiert“, sagt Lehrerin Lisa Billen vom Mataré-Gymnasium, die an ihrer Schule das Projekt verantwortet. Es wurde geübt, was die Busbegleiter sagen, wenn ein Schüler die Füße auf den Sitz legt oder ein älterer Junge herumpöbelt. Sie sollen sich bei ihrem Eingreifen aber nicht selbst in Gefahr bringen. Daher wurden die kommunikativen Fähigkeiten im Umgang mit aggressiven Mitschülern geübt.

Die neuen Busbegleiter haben gelernt, nicht wegzuschauen, sondern Zivilcourage zu zeigen und sich für andere einzusetzen. „Die Busbegleiter arbeiten vorbeugend. Ihr Handeln zielt darauf ab, die Ursachen für Unfälle und Auseinandersetzungen zu reduzieren“, sagt Heike Schuster, Pressesprecherin der Rheinbahn. Dazu gehört auch das richtige Verhalten bei Notfällen und das Erlernen der wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen. Schuster ist stolz darauf, dass seit 2002 in Meerbusch 615 Busbegleiter ausgebildet wurden. Meerbusch sei die einzige Kommune im Netz der Rheinbahn, die allen weiterführenden Schulen die Möglichkeit bietet, regelmäßig verkehrspädagogische Trainings zu absolvieren, sagt sie. Ständig seien 100 Busbegleiter in den Fahrzeugen der Rheinbahn zu zweit im Einsatz. Was aber nicht bedeutet, dass in jedem Schulbus bis zur Endhaltestelle ein Busbegleiter an Bord ist. Denn diese betreuen lediglich die Strecke, die sie selbst zurücklegen.

„Es macht mir Spaß, wenn ich jüngeren Schülern helfen kann“, berichtete die Schülerin Sarah Cash. Sie könne sich gut vorstellen, dass sie an der Bushaltestelle für Ordnung sorge, damit bei der Ankunft des Busses das Einsteigen nicht zu stürmisch verläuft. Sie habe aber auch den Auftrag, in der Schule zu melden, wenn der Bus zu spät oder gar nicht kommt. Geübt wurde zudem die Situation, dass einem Schüler während der Fahrt schlecht wird. „Wir ergreifen die Initiative, damit nicht alles am Busfahrer hängenbleibt“, verdeutlichte Sarah Cash.

Damit die anderen Schüler wissen, an wen sie sich bei Problemen wenden können, sind die Busbegleiter durch die Klassen der jüngeren Schüler gegangen und haben sich vorgestellt. Zudem hängen in den Schulen Plakate mit ihren Fotos. „Busbegleiter zu sein ist eine ehrenamtliche Aufgabe, für die sich die Schüler freiwillig melden können“, so Chantal Kleine, die die Schüler für ihren vorbildlichen Einsatz lobte.