Kein U3-Platz für Kind einer Erzieherin aus Krefeld
Parteien einig: Meerbuscher Kinder gehen vor.
Meerbusch. Das Kind einer Erzieherin, die in Krefeld lebt und im evangelischen Kindergarten in Lank arbeitet, bekommt im Sommer keinen Platz in der U3-Gruppe. Nicht leichtfertig, wie alle Fraktionen im Jugendhilfeausschuss betonten, mache man auch in diesem Fall keine Ausnahme von der Regel. Die lautet seit September 2012: Bis auf weiteres werden keine auswärtigen Kinder in Meerbuscher Einrichtungen aufgenommen.
Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage hatte zuvor berichtet, dass sie ähnliche Anfragen von Mitarbeiterinnen in städtischen Kitas abgelehnt habe, „schweren Herzens“. Man sollte nicht anders entscheiden, solange nicht jedes Meerbuscher Kind einen Kitaplatz bekäme.
Dieter Lerch (CDU) sah dazu schlicht „keine Alternative“, ebenso wie Michael Bertholdt (FDP). „Es ist letztlich eine Entscheidung, die man gar nicht treffen will,“ sagte Bertholdt. Auch die SPD sah hier keine Chance, eine Ausnahme zuzulassen, „trotz unseres Bestrebens, alles zu tun, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert“, wie Jürgen Eimer betonte. Guido Fliege (Grüne) fand die Situation „traurig“, stimmte aber ebenfalls gegen eine Aufnahme des Kinds. „Das wäre ungerecht gegenüber den Mitarbeiterinnen in den städtischen Kitas.“
Lediglich Sigrid Brennecke stimmte als Vertreterin der Jugendverbände gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung. „Wir wollen doch nicht wieder Stadtmauern hochziehen.“ vlo