Klimaschutz: Meerbusch will 7431 Tonnen CO2 einsparen
Heute wird in der Ratssitzung darüber entschieden, ob das Integrierte Klimaschutzkonzept fortgeführt wird.
Das 2012 beschlossene Integrierte Klimaschutzkonzept (IKSK) soll weiter abgearbeitet werden. Das empfiehlt der Bau- und Umweltausschuss dem Rat. Mit bereits priorisierten, aber noch nicht abgeschlossenen und neuen Maßnahmen ließen sich laut Verwaltung jährlich rund 7431 Tonnen CO2 einsparen. Diese Projekte sind in den nächsten zweieinhalb Jahren geplant:
Der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) soll vorangetrieben werden. Der selbst gesteckte Meilenstein der Stadt ist, zehn Prozent der Mehrfamilienhäuser auf KWK umzustellen. Das geschätzte Einsparpotenzial liegt bei circa 1000 Tonnen CO2 pro Jahr.
Damit sich die Bürger vom alten Heizkessel trennen, haben sich Stadt und Wirtschaftsbetriebe bereits das Contracting-Modell „mehrwärme“ ausgedacht. Die WBM beraten, kümmern sich um Einbau sowie Betrieb der neuen Anlage und gewähren einen einmaligen Förderzuschuss von 600 Euro. Zehn Prozent der geschätzten 5000 Haushalte sollen von Öl- auf Gasheizung umgerüstet und rund 6400 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
Ein Aktionstag zum „Passivhaus“ ist vorgesehen. Passivhäuser sind Gebäude, die vor allem wegen der guten Wärmedämmung wenig Energie verbrauchen und den Wärmebedarf „passiv“ aus Quellen wie Sonneneinstrahlung decken.
Ende 2013 hat die Stadt das Solarpotenzialkataster im Internet eingerichtet. So erfahren Meerbuscher, ob das eigene Hausdach für Solarthermie oder Photovoltaik geeignet ist und ab wann sich eine Anlage rentiert. 50 neue Anlagen sollen installiert werden. Bei einem Haushalt mit einem Verbrauch von 2000 Kilowattstunden könnten 21 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
25 Prozent alter Pumpen sollen zukünftig ausgetauscht werden. Damit ließen sich pro Haushalt und Jahr circa 220 Kilogramm CO2 einsparen.
Im Klimaschutzbericht 2013/2014 wird Meerbusch als effizienter Standort für Erdwärme beschrieben. Mindestens 50 neue Anlagen sollen installiert werden. So ließen sich circa zehn Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Meerbusch möchte an der bundesweiten Kampagne „SolarLokal“ teilnehmen. Diese hat zum Ziel, in Kreisen, Städten und Gemeinden den Anteil des Solarstroms an der Energieversorgung zu erhöhen.
Zur energetischen Gebäudesanierung soll ein Förderprogramm entwickelt werden. Eine Kampagne zur Altbausanierung ist vorgesehen.
Die erste „Meerbuscher Wasser-Wärme-Woche“ war im März. Experten referierten über moderne Heizungsanlagen oder darüber, wie man Wasser einspart. Eine zweite Auflage ist geplant.
Die Stadt möchte auf das Beratungsangebot „Gebäude-Check“ der EnergieAgentur.NRW zurückgreifen. Von der Agentur ausgebildete Handwerker checken Gebäude, die vor 1980 gebaut wurden und nicht mehr als sechs Wohneinheiten haben, auf energierelevante Daten hin.
Kommunale Gebäude werden als „Best-Practices“ vorgestellt. Also solche Gebäude, die in Bezug auf Energieeinsparung vorbildlich sind.