Meerbusch Bommers ist der neue Bürgermeister
Meerbusch. · Wie erwartet hat Christian Bommers als Kandidat der CDU die Stichwahl um das Bürgermeisteramt mit 56,85 Prozent der Stimmen deutlich gewonnen. Aber auch für Marcel Winter war der Zuspruch mit 43,15 Prozent groß.
Auch wenn der Zuspruch für Christian Bommers schon bei der Kommunalwahl mit 46 Prozent sehr gut war, darauf verlassen wollte sich der 44-jährige Osterather nicht. „Stichwahlen haben immer ihre eigene Dynamik“, betont er. Zumal Marcel Winter, der parteilose Kontrahent in der Stichwahl, einen sehr guten Wahlkampf gemacht habe. Der breite Zuspruch für Bommers wurde aber gesterm mit gut 56 Prozent der Stimmen noch einmal bestätigt.
„Es ist ein gutes Gefühl, von den Wählern diese Unterstützung zu bekommen. Ich bin sehr dankbar und erleichtert“, sagt Christian Bommers, der mit der CDU, Frau Stefanie und Freunden die Auszählung der Wahl im Haus Baumeister in Strümp verfolgte und feierte. Aber in Gedanken ist er eigentlich schon bei der neuen Aufgabe. „Jetzt geht es ans Anfangen“, sagt Bommers. Bevor die Amtsperiode des neuen Rats im November beginnt, werde er sich verstärkt in die Themen einarbeiten, um gut für die bevorstehenden Herausforderungen gewappnet zu sein.
Wer ist Christian Bommers? Das hatten sich vermutlich viele gefragt, als die CDU im Februar nach langer Suche und als letzte der Meerbuscher Parteien endlich ihren Bürgermeisterkandidaten vorstellte. Bis dahin war Bommers in Osterath als Vorsitzender des Heimat- und Schützenvereins bekannt, wo er auch aufgewachsen ist. Viel mehr wussten die meisten über ihn nicht. Erste Pluspunkte in der Politik sammelte er Anfang des Jahres im Haupt- und Finanzausschuss. Als Sprecher für eine Reihe von Vereinen stellte er das Konzept für ein Bürgerhaus in Osterath vor. Sympathisch, interessiert am Gegenüber, dabei eher ruhig und besonnen präsentierte sich der verheiratete Familienvater von drei Kindern (16, 13, 2) seitdem in der Öffentlichkeit.
Als Verkaufsleiter bei Mercedes-Benz in Köln gehört der Umgang mit Menschen zu seinem Beruf. Und im Ehrenamt bei den Schützen, sagt er, sei es wichtig, „in einem leidenschaftlichen Umfeld“ eine Gruppe zusammenzuhalten.
Dass er niemand ist, der sich in den Vordergrund spielt, konnte man bei den verschiedenen Podiumsdiskussionen in den vergangenen Wochen erleben. Im Vergleich mit anderen hielt er sich eher zurück, sagte auch offen, wenn er sich bisher mit einem Thema noch nicht beschäftigt hatte, etwa in der Debatte um die Kultur in Meerbusch. Dort, wie auch bei einigen Rats- und Ausschusssitzungen, zu denen er als Besucher kam, konnte man sehen, wie er sich Notizen machte.
In den Wochen vor der Wahl hatte sich Bommers Gesprächspartner aus verschiedenen Bereichen – Ehrenamt, Politik, Wirtschaft – eingeladen und diese Gespräche als Video online gestellt. Dabei trat er als Moderator auf, der sich eingehend mit der Situation und den Problemen seiner Gesprächspartner befasst. Die Rolle liegt ihm: Er kann gut zuhören, und wenn er nachfragt, spürt man, dass ehrliches Interesse dahinter steckt. So etwas schafft Vertrauen.
Bei einem Interview von Jugendlichen unter 16 Jahren der Einrichtung Karibu wurde Bommers gefragt, was er als Bürgermeisters als erstes tun werde. Er werde sich in der Verwaltung erst einmal mit den Menschen und Aufgaben vertraut machen, sagt Bommers. Kein markiges Versprechen, sondern eine sehr bodenständige Antwort. Dass die Aufgabe, die das Bürgermeisteramt an ihn stellen wird, groß ist, weiß er. Eine Weiterbildung der Konrad-Adenauer-Stiftung für angehende Bürgermeister zu Fragen der Stadtverwaltung hat er aber schon längst gebucht.
Zumindest ein bisschen Zeit zum Luftholen, bevor das neue Amt ruft, gibt es in den Herbstferien: Dann geht es mit der Familie eine Woche an die See.