Landwirtschaftliche Produkte Landwirt setzt auf den Ausbau des Automatenverkaufs

Meerbusch · Angeboten werden landwirtschaftliche Produkte, zahlen müssen die Kunden mit Karte. Grund ist das Aufbruchrisiko.

Der neue Verkaufsautomat von Bauer Alexander Roos steht in Lank. Das Gerät ist nicht das erste dieser Art.

Der neue Verkaufsautomat von Bauer Alexander Roos steht in Lank. Das Gerät ist nicht das erste dieser Art.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(go) Eier, Fleisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Milchprodukte kommen auf Knopfdruck aus dem Automaten: Es mag zwar eine ungewöhnliche Art des Einkaufs sein, aber eine praktische. Dafür nutzt Bauer Roos seit einigen Wochen ein Ladenlokal in der Fußgängerzone von Lank. „Als Landwirt muss man neue Wege gehen“, sagt Alexander Roos. „Allein mit der Agrarkultur kann man heute kaum noch überleben.“

Die Adresse Hauptstraße 40 ist nicht die erste Anlaufstelle dieser Art für die rührige Bauernfamilie, die in Nierst einen Hof betreibt. Bereits vor drei Jahren stellten Rainer Roos und sein Sohn Alexander Am Dyck in Langst-Kierst einen Automaten auf und befüllten ihn mit eigenen Erzeugnissen. „Er wurde sofort gut angenommen, sicher auch, weil es im Umfeld wenige Geschäfte gab“, berichtet Alexander Roos. Es folgte ein weiterer Automat in der Marie-Curie-Straße in Osterath, der trotz der benachbarten Supermärkte ordentlich läuft. Im belebten Lank hat man ebenfalls kein Alleinstellungsmerkmal, hofft aber auf den dort vorhandenen Publikumsverkehr.

Produkte von regionalen Bauern ergänzen die Angebote von Roos. „Es könnten noch weitere dazukommen, aber wir warten erst einmal ab, was in Lank gefragt ist“, sagt der Agrarwissenschaftler Alexander Roos. An Werktagen ist der Automaten-Laden von sieben bis 21 Uhr begehbar, an Sonn- und Feiertagen von acht bis 20 Uhr.

Ältere Leute finden Kartenzahlung zu kompliziert

Eine kleine Hürde sei aber leider für einige Kunden dabei, fügt er hinzu. „Wir bieten nur Kartenzahlung an, das finden vor allem ältere Leute manchmal zu kompliziert“, bedauert er. „Aber anders ist das nicht zu lösen. Unser Automat in Langst-Kierst wurde anfangs aufgebrochen. Dieses Risiko gehen wir nicht mehr ein.“

Vater und Sohn sind schon mehrfach mit attraktiven Ideen aufgefallen. Vor zwei Jahren stellte Rainer Roos das selbstgebraute „Meerbuscher Landbier“ vor. Alexander Roos verlegte sich auf Kürbisse, bringt Interessenten bei, wie man sie dekorativ schnitzen kann und was sich daraus zubereiten lässt.

(RP)